Springer-Verlag
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 0-9

AIDS, Myositis

Englischer Begriff

HIV myopathy

Definition

Entzündliche HIV-assoziierte Muskelerkrankung, deren Verlauf der Polymyositis gleicht.

Pathogenese

Polymyositis = idiopathische entzündliche Myositis.

Ursache:

  1. direkte virale Muskelschädigung mit nachfolgender Muskelnekrose, HIV-Partikel können mittels Polymerasekettenreaktion (polymerase chain reaction; PCR) identifiziert werden;
  2. autoimmune Reaktion des Organismus des HIV-Patienten: mononukleare Zellinfiltrate im betroffenen Muskel, tritt früh im Lauf der HIV-Infektion auf, teilweise als Initialsymptom, betrifft weniger als 1 % der HIV-Patienten.

Symptome

Polymyositis: bilaterale proximale Muskelschwäche, Schmerzen, CK-Erhöhung, Muskelschwellung, Myoglobinurie.

Diagnostik

Labor: Creatinkinase; Elektromyographie: myositistypische Veränderungen; Magnetresonanztomograohie: T2-gewichtete Bilder ohne und mit Fettunterdrückung, hohe Signalintensität ohne randständige Anreicherung; Muskelbiopsie: lymphozytäre Infiltration (aktivierte CD8-T-Lymphozyten), Phagozytose, Nekrosen.

Differenzialdiagnose

Durch Azidothymidin (AZT) verursachte Myopathie (bis zu 17 % der Patienten mit AZT-Behandlung), toxisch-induzierte mitochondriale Myopathie (Ragged-red-fibers-Morphologie), klinisch und in der Bildgebung nicht von HIV-Myositis unterscheidbar, Diagnose durch Anamnese und Muskelbiopsie zu stellen. Absetzen der AZT-Therapie ist induziert. Myopathie ist reversibel.

Therapie

AZT Therapie bei HIV-Myositis.

Medikamentöse Therapie

AZT bei HIV-Myositis.

Bewertung

Beschwerden sprechen gut auf AZT an (Cave: Differenzialdiagnose!).

Autor

Iris Reuter

Anzeige

© Springer 2017
Powered by kb-soft