Apoplex
Cerebrovascular accident
Symptome, die durch eine zerebrovaskuläre Durchblutungsstörung entstehen.
Epidemiologie und Prävalenz eines Hirninfarkts ca. 6 / 1000 Einwohner, wobei 30 % innerhalb eines Jahres versterben. Die Ursachen sind multifaktoriell. Tabelle 1 gibt verschiedene Ursachen und Infarkttypen an.
Zugrunde liegende Störung |
Pathogenese |
Infarktmuster |
Mikroangiopathie |
Erkrankung der kleinen Gefäße |
lakunärer Infarkt, periventrikuläres Marklager |
Makroangiopathie |
proximaler Gefäßverschluss bzw. arterioarterielle Embolie |
hämodynamischer Infarkt, Territorialinfarkt |
Herzrhythmusstörung, kardialer/pulmonaler Rechts-links-Shunt |
embolischer Gefäßverschluss, Rechts-links-Shunt, paradoxe Embolie |
Territorialinfarkt |
Hirnsinusvenenthrombose |
venöse Abfluss-Störung |
hämorrhagische Infarzierung |
Gefäßmissbildung |
Embolie, Steal-Effekt |
Mischbilder |
Vaskulitis |
proximale distale Obstruktion |
lakunäre Parenchymschäden im Marklager |
Gerinnungsstörung |
Arterielle bzw. venöse Verschlüsse |
meist Territorialinfarkte, hämorrhagische Infarzierung, seltener lakunäre Läsionen |
Risikofaktoren für einen Infarkt sind Hypertonie, Diabetes, Nikotinabusus, Kontrazeptiva, erniedrigtes HDL-Cholesterin, Gerinnungsstörung mit Hyperkoagulabilität. Wahrscheinliche Risikofaktoren sind Adipositas, Bewegungsmangel, Alkohol, Hyperurikämie, erhöhte Fettwerte, erhöhtes Serumfibrinogen, genetische Faktoren.
Je nach Lokalisation des Infarkts: Halbseitenläsion im Hirnstammbereich, gekreuzte Hirnstammsyndrome oder Tetraparese; Kleinhirninfarkt: Ataxie, Dysarthrie, Gangunsicherheit, Blickstörungen; lakunäre Infarkte: Gangstörungen, kognitive Symptome.
Kraniale Magnetresonanztomographie, Duplex-Sonographie, EKG, Langzeit-EKG, Langzeitblutdruckmessung, Gerinnungsdiagnostik, gegebenenfalls Angiocomputertomographie und Angiographie.
Blutung, Tumor, Elektrolytentgleisung, metabolische Entgleisung im Sinne eines hyperglykämischen Komas. Transitorische ischämische Attacke (TIA): Rückbildung der Symptome innerhalb von 24 Stunden. Prolongiertes reversibles ischämisches neurologisches Defizit (PRIND): Differentialdiagnose hier insbesondere zum progressiven Schlaganfall (progressive stroke), welcher allerdings allmählich und progredient verläuft. PRIND bildet sich in der Regel innerhalb von 72 Stunden zurück. Entzündliche Erkrankungen.
Anhand des Zeitfensters unter drei Stunden: systemische Lyse mit r-pTA; Basilarisverschluss: intraarterielle Lyse mit Urokinase oder r-pTA.
Allgemeine Richtlinien: Volumensubstitution, Elektrolytausgleich, Temperaturkontrolle, Blutzuckereinstellung, Blutdruckeinstellung. Der Blutdruck sollte hoch normal gehalten werden, nur nach erfolgter Lyse maximal 160 mm Hg systolisch nicht überschreiten. Bei Hypotonie Blutdruck gegebenenfalls mit Dopamin anheben.
Sekundärprävention: ASS oder Plavix, Marcumar bei Vorhofflimmern, Stent oder Endarteriektomie bei hochgradigen Stenosen.
Fallberichte: Dissektion der Gefäße oder progressive stroke: Behandlung mit Heparin.
Siehe oben.
Sekundärprophylaxe
Patienten mit Hirninfarkt haben in der Regel ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Senkung der Risikofaktoren und Sekundärprophylaxe.
Risikofaktoren kontrollieren, Stentkontrolle, Operationskontrolle und Gefäßbefund mit Duplex-Sonographie.
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