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Prostata, prostataspezifisches Antigen

Synonyme

PSA

Definition

Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Eiweiß und wird vor allem von den Epithelzellen der Prostatadrüsen gebildet und in die Samenflüssigkeit abgegeben. Im Blut kommt es bei gesunden Männern nur in sehr geringen Mengen vor (siehe Tabelle 1). Bei verschiedenen Erkrankungen der Prostata aber wird PSA vermehrt an das Blut abgegeben.


Tabelle 1.
Altersabhängige Normalwerte des prostataspezifischen Antigens.

Altersgruppe

Normalwert

40–49 Jahre

< 2,5 ng/ml

50–59 Jahre

< 3,5 ng/ml

60–69 Jahre

< 4,5 ng/ml

70–79 Jahre

< 6,5 ng/ml


(Quelle http://www.laborlexikon.de.)

Beschreibung

Der PSA-Wert wird als Tumormarker zur Diagnostik und Rezidivkontrolle bei Prostatakarzinom verwendet. Vor der Abnahme des PSA-Werts im Serum ist zu beachten, dass 48 Stunden vor Blutentnahme keine rektale Prostatauntersuchung durchgeführt wurde, dass zu kurz zurückliegende Prostatabiopsien zu falsch hohen Ergebnissen führen können und dass die freie PSA eine kurze Halbwertszeit hat (ca. 2,5 Stunden, daher falsch-niedrige Werte bei Transportverzögerungen). Der Total-PSA-Wert (tPSA) setzt sich zusammen aus komplexem PSA (cPSA) und freiem PSA (fPSA). cPSA wird vermehrt bei Prostatakarzinom gebildet, während fPSA bei gutartigen Prostataerkrankungen erhöht ist. Erhöhte Werte kommen vor bei benigner Prostatahyperplasie, Prostataentzündungen, Prostatakarzinom, nach einer Biopsie oder Massage der Prostata und nach einer teilweisen Prostataentfernung. Es sollte auch der fPSA-Wert bestimmt werden. Der Quotient fPSA / tPSA ist ein sehr spezifischer Hinweis auf ein Prostatakarzinom, wenn der Wert unter 0,15 liegt. Bei erhöhten Werten müssen weitere diagnostische Maßnahmen die Ursache abklären.

Autor

Thilo Hotfiel

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