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Unterschenkelkurzprothese

Synonyme

PTB-Prothese; PTS-Prothese; Botta-Prothese

Englischer Begriff

Transtibial prosthesis

Definition

Kunstbein zur Versorgung von Unterschenkelamputierten mit spezieller Schafttechnik, die über eine spangenförmige Fassung suprakondylär oder Linertechniken ein Verlieren der Prothese verhindert.

Indikation

Unterschenkelamputierte mit belastbarem Stumpf.

Kontraindikation

Fehlende Belastungsfähigkeit des Stumpfendes, keine Aussichten auf Mobilisation.

Durchführung

Die Unterschenkelkurzprothese wird heute meist in einer Spangentechnik hergestellt, die eine suprakondyläre Fassung erlaubt. Die Lastübertragung erfolgt teilweise an belastbaren Flächen im Bereich des Lig. patellae sowie am Tibiakopf. Ziel ist eine möglichst hohe Endbelastbarkeit des Stumpfs sowie ein Vollkontakt. Das Knie soll weitestgehend beweglich erhalten werden, es soll kein Druck auf Muskulatur und Gefäße am Oberschenkel resultieren. Die Prothese besteht aus einem Weichwandschaft oder heute alternativ einem Liner sowie einem Außencontainer. Im distalen Anteil der Prothese ist ein Fußpassteil angebracht. Die Prothese ist meist mit einer Schaumstoffkosmetik kosmetisch kaschiert. Zur Gewichtsersparnis kann vor der Fertigstellung das Unterschenkelrohrmodul mit Adaptern durch Holz, verstärkt mit Karbonfasergießharz ersetzt werden. Das Gesamtgewicht einer Prothese liegt etwa zwischen 800 g und 1200 g.

Autor

Bernhard Greitemann

FA Orthopädie, Physikalische und rehabilitative Medizin, Chefarzt und Ärztlicher Direktor Klinik Münsterland am Reha-Klinkum Bad Rothenfelde der DRV
Vorsitzender Vereinigung Techn. Orthopädie der DGOU und DGOOC
Vorsitzender Beratungsausschuss der DGOOC für das Orthopädieschuhtechnikhandwerk

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