Springer-Verlag
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 0-9

Sportorthesen

Synonyme

Sportbandagen; Tape-Verband; Stützverband; Funktioneller Verband; Pflasterbinde; Pflasterverband

Englischer Begriff

Sporting brace

Definition

Orthesen, die zur sportlichen Betätigung angelegt werden und den natürlichen Bewegungsablauf der entsprechenden Gelenke nicht wesentlich einschränken. Sie zeichnen sich aus durch geringes Gewicht bei hoher Stabilität (Carbonfaser-verstärkter Kunststoff), einfaches Handling (Klettverschlüsse) sowie hohen Tragekomfort (optimale Passform, Wärme- und Feuchtigkeitstransport, waschbar).

Indikation

Prävention bei verletzungsträchtigen Sportarten, Bandinstabilitäten, habituelle Luxationen, Sehnenreizungen, Ansatztendopathien. Nach Verletzungen während der Rehabilitation. Häufige Anwendung im Leistungs- und Behindertensport, weniger im Breitensport.

Kontraindikation

Bei Vergrößerung des Verletzungsrisikos durch die Orthese, frische Frakturen oder Bandrupturen, offene Wunden.

Durchführung

Die am häufigsten verwendeten flexiblen Textilorthesen bestehen aus unterschiedlich elastischen Geweben mit eingearbeiteten Silikonpelotten, Luftkissen, Verstärkungsgurten, elastischen Zügeln, Kunststoffschalen, Stahlfederstäben oder Klettverschlüssen. Seltener gebräuchlich sind durch Gelenke verbundene Schienen-Hülsen-Systeme. Die Orthese muss optimal angepasst sein und fest sitzen, um Scheuer- und Druckstellen oder eine Dislokation zu vermeiden. Nach biomechanischem Wirkprinzip verbessern die Orthesen die Propriozeption, stabilisieren bzw. entlasten Gelenke, neutralisieren unerwünschte Krafteinwirkungen und begrenzen Bewegungen. Vorrangig dienen sie der Prophylaxe von Überlastungen, Fehlbelastungen oder Verletzungen. Bei vorhandenen Läsionen ermöglichen sie erst die Ausübung einer Sportart.

Beispiele: Knieorthese nach VKB-Ruptur, Patellabandage bei habitueller Patellaluxation, Sprunggelenkorthese nach fibularer Bandruptur, Handgelenk- oder Ellenbogengelenkorthesen bei Werfern, Rumpforthesen zur Vermeidung einer Wirbelsäulenhyperextension bei Gewichthebern.

Nachbehandlung

Regelmäßige Kontrolle auf Passgenauigkeit, Druckstellen, Verschleiß.

Autor

Rolf Haaker, Michael Kamp

Email: r.haaker@khwe.de
http://www.khwe.de
https://www.klinik-bewertungen.de.../erfahrung-mit-st-vincenz-hospital-brakel
Prof. Dr. R. Haaker
CA der Klinik für Orthopädie,
Rheumatologie, Traumatologie
Schwerpunkte: Primär- und Wechselendoprothetik,aller großen Gelenke; Fuß-, Kinder-, Rheumaorthopädie
Sportverletzungen, Wirbelsäulenerkrankungen

Anzeige

© Springer 2017
Powered by kb-soft