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Epiphyseodese, perkutane

Englischer Begriff

Epiphyseodesis, percutaneous

Definition

Die beidseitige oder einseitige Zerstörung der Epiphysenfuge wird in perkutaner Weise ohne Einbringen von Osteosynthesematerial durchgeführt.

Indikation

Verkürzung einer Extremität (beidseitige Epiphyseodese) oder Achsenkorrektur (einseitige Epiphyseodese).

Kontraindikation

Geschlossene Epiphysenfugen, floride Infekte, Kleinwüchsigkeit. Beinlängendifferenzen > 5 cm sind nur durch verlängernde Verfahren operativ ausgleichbar.

Durchführung

Entscheidend für den Erfolg der Operation ist der exakte Operationszeitpunkt. Hierzu werden z. B. das Skelettalter, die zu erwartende Körperhöhe und Beinlängendifferenz bestimmt (z. B. nach Greulich und Pyle, Mooseley, Melbourne-Methode). Unter Bildverstärkerkontrolle Aufsuchen der zu verödenden Epiphysenfuge mit K-Draht, Hautschnitt von 0,5 cm Länge über den Epiphysenfugen, Aufbohren der Epiphysenfugen sowie Zerstörung der Epiphysenfugen mit scharfem Löffel, im Bereich der proximalen Fibula Schonung des N. peroneus.

Nachbehandlung

Ab dem zweiten postoperativen Tag Mobilisation mit Mecron-Schiene bzw. Oberschenkeltutor unter Vollbelastung für vier Wochen. Sportliche Belastung nach vier Monaten, erste Röntgenkontrolle drei bis vier Monate postoperativ, dann im drei- bis sechsmonatigen Abstand bis Wachstumsabschluss. Klinische Beurteilung einer möglichen Achsenabweichung bei unvollständiger Epiphyseodese.

Autor

Kirstin Richter

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