Thromboprophylaxis; Thrombosis prophylaxis
Maßnahmen zur Verhütung von thromboembolischen Prozessen bei Immobilisation.
Die Thromboseprophylaxe findet ihre Anwendung bei Immobilisation der unteren Extremität (Gipsverband), bei Entlastung oder Teilbelastung einer Extremität, nach Endoprothesenoperationen, bei Bettlägerigkeit vor und/oder nach Operationen. Ein breiteres Indikationsspektrum findet sich bei so genannten Risikopatienten mit erhöhter Thromboseneigung.
Relative Kontraindikation bei Faktorenmangel (Hämophilie), Blutungsneigung anderer Genese.
Die Thromboseprophylaxe steht auf drei Säulen:
Frühmobilisierung und Physiotherapie sind wichtige Basismaßnahmen, um das Thromboserisiko zu senken. Daher sind Operationstechniken vorzuziehen, durch die es möglich ist, den Patienten frühzeitig zu mobilisieren. Additive Maßnahmen wie Kompressionsstrümpfe stellen eine weitere wichtige Möglichkeit dar, das Thromboserisiko zu senken. Auch die Anwendung von so genannten CPM-Schienen (continuous passive motion) erniedrigt das Thromboserisiko. Die medikamentöse Thromboseprophylaxe ist unablässlich und wird präoperativ bzw. unmittelbar nach dem Trauma oder dem operativen Eingriff verabreicht. Hier stehen unfraktioniertes Heparin oder niedermolekulares Heparin zur subkutanen Applikation zu Verfügung. Vitamin-K-Antagonisten, die oral gegeben werden können, sind vor allem in der Langzeitprophylaxe (nach durchgemachten tiefen Venenthrombosen etc.) von Bedeutung. Dosierung und Dauer der Anwendung hängen vom Mobilisierungsgrad des Patienten, der Art des Eingriffs und der Risikofaktoren des Patienten ab.
Regelmäßige Kontrollen der Thrombozytenzahlen zur frühzeitigen Erkennung der herparininduzierten Thrombozytopenie (HIT).
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