Lymphangitis; Blutvergiftung (volkstümlich)
Lymphangitis; Lymphangiitis; Lymphangeitis
Oberflächliche Entzündung der Lymphgefäße nach Ausbreitung von Bakterien in den drainierenden Lymphgefäßen mit möglicher Schwellung der regionären Lymphknoten.
Lymphogene Ausbreitung einer akralen Infektion (z. B. Panaritium, Furunkel, Abszess, Phlegmone) oder nach Verletzung mit bakterieller Hautinfektion. Häufigste Erreger sind Staphylokokken (Staphylococcus aureus) und Streptokokken.
Im Verlauf des betroffenen Lymphwegs kommt es zu einer streifenförmigen Rötung sowie zu einer Druckschmerzhaftigkeit. Weiterhin schmerzhafte Schwellung durch Infiltration des umgebenden Gewebes. Außerdem kann es zur Ausbildung von allgemeinen Infektionszeichen mit Fieber, Schüttelfrost und Laborveränderungen (CRP-Anstieg, Leukozytose) bis hin zur generalisierten Sepsis kommen.
Allgemeine körperliche Untersuchung und Lokalbefund. Labordiagnostik mit Blutbild, CRP und Blutsenkungsgeschwindigkeit.
Erysipel, Lymphangiosis carcinomatosa.
Kühlen, feuchte Umschläge mit antiseptischen Zusätzen wie Chinolinol (z. B. Chinosol 1 : 1.000).
Antipyretika, Antiphlogistika, Analgetika, Antibiotikatherapie mit Breitbandantibiotikum.
Zunächst operative Sanierung des Ausgangsherds. Weiterhin müssen infizierte Lymphknoten breit eröffnet und entfernt werden, da diese abszedieren und einschmelzen können.
Die Ausheilung führt in der Regel zur Obliteration des betroffenen Lymphwegs. Daher können rezidivierende Lymphangitiden zum sekundären chronisch-progredienten Lymphödem führen.
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