Therapeutisches Reiten
Bei der Hippotherapie reiten Patienten vornehmlich mit Störungen der Bewegungsabläufe unter sorgfältiger Anleitung und unter Verwendung spezieller Haltevorrichtungen, was in Verbesserungen der Koordination, Beweglichkeit und Balance resultieren kann.
Insbesondere Patienten mit Störungen der Willkürmotorik oder der extrapyramidalen Motorik (z. B. spastische Zerebralparese, Zustand nach Apoplex) können von der Kombination aus beruhigender Einwirkung des Pferds und den harmonischen, rhythmischen Bewegungsabläufen profitieren.
Die Hippotherapie stellt hohe Anforderungen an die physische Belastbarkeit des Patienten, daher sind eine Vielzahl internistischer und orthopädisch-traumatologischer Kontraindikationen abzuwägen.
Die Patienten werden nach Gewöhnung an die Pferde unter Aufsicht auf das Tier gesetzt, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme spezieller Haltevorrichtungen (z. B. adaptierter Voltigierbügel), um ein sicheres Sitzen zu gewährleisten. Zunächst geht es nur um das Wahren der Balance auf dem ruhig stehenden Pferd, später wird das Pferd im Schritt geführt. Durch die gleichzeitige Beanspruchung von Propriozeption, Gleichgewichtssinn, Haltemotorik und Willkürmotorik kann in vielen Fällen eine positive Wirkung auf die Bewegungsabläufe erzielt werden.
Die Hippotherapie ist in ein Gesamtkonzept aus physiotherapeutischen und physikalischen Anwendungen einzubetten.
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