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Stumpfschmerzen

Englischer Begriff

Stump pain

Definition

Im Stumpf lokal bestehender Schmerz durch lokale Prozesse (Nozizeptorenschmerz).

Ursächliche Störfaktoren können sein: Neurome, Knocheninfekte, nekrotisches Muskelareal, Weichteilinfekt, Narbenverwachsungen, nicht genügend abgerundete Knochenkante, Exostosen, Polyneuropathie, iatrogen bestimmte Schmerzen aus angrenzenden degenerativ veränderten Gelenken, venöse Stauungen, Durchblutungsstörungen, schlechte Weichteildeckung, gegebenenfalls radikuläre Genese.

Diagnostik

Die Erkennung von Stumpfschmerzen beruht auf einer profunden anatomischen Kenntnis des Untersuchers über die Lage von entsprechenden Nerven sowie der lokal bestehenden Muskeldurchblutung und der lokalen Stumpfverhältnisse. Wichtigstes Diagnostikum ist das Auge des Untersuchers sowie die palpierende Hand. An Zusatzdiagnostik kann die Ultraschalluntersuchung, das Röntgenbild des Stumpfs in zwei Ebenen, eine Doppler-Sonographie, gegebenenfalls auch eine Kernspintomographie herangezogen werden. Bei fraglichem Infekt ist an eine Szintigraphie, gegebenenfalls Leukozytenszintigraphie zur Ursachenabklärung zu denken. Prothesenbedingte mechanische Irritationen und repetitive Traumatisierungen durch Gewebezug über schlechtsitzende Prothesen sind genau abzuklären.

Therapie

Stumpfschmerzen bedürfen einer lokalen Behandlung. Meist ist durch operative Stumpfkorrektur mit Beheben des schädigenden Agens eine kausale Therapie möglich.

Autor

Bernhard Greitemann

FA Orthopädie, Physikalische und rehabilitative Medizin, Chefarzt und Ärztlicher Direktor Klinik Münsterland am Reha-Klinkum Bad Rothenfelde der DRV
Vorsitzender Vereinigung Techn. Orthopädie der DGOU und DGOOC
Vorsitzender Beratungsausschuss der DGOOC für das Orthopädieschuhtechnikhandwerk

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