Interdigital phlegmon
Eitrige Infektion der Zwischenfingerfalten.
Meist durch Bagatellverletzungen hervorgerufen. Häufigste Erreger sind Staphylococcus aureus, seltener Streptokokken, Enterobakterien, bei älteren Infektionen auch Anaerobier.
Pathognomonisch ist die Abspreizschwellung der benachbarten Finger. Weiterhin treten ein Handrückenödem sowie die klassischen Entzündungszeichen Schwellung, Schmerz, Bewegungseinschränkung, Funktionsausfall und Rötung auf.
Anamnese und klinische Untersuchung, gegebenenfalls Abstrichentnahme und Röntgenuntersuchung.
Chirurgisch
Frühe Inzision und Ausräumung (siehe unten).
Ruhigstellung, Kühlung, feuchte Verbände, Hochlagern.
Bei fortgeleiteten Infektionen Antibiotikatherapie zunächst kalkuliert, nach Vorliegen des Abstrichergebnisses entsprechend dem Antibiogramm; gegebenenfalls Analgetikatherapie.
Durchführung des Eingriffs in Leitungsanästhesie (keine Infiltrationsanästhesie) und mit Blutsperre.
Frühe Inzision und Ausräumung des Infektionsbereichs durch breite Eröffnung in handtypischer Schnittführung. Vollständiges Débridement, Spülung und Drainageneinlage. Intraoperative Abstrichabnahme und Antibiogramm.
Die operative Therapie muss frühzeitig erfolgen, um ein Übergreifen der Infektion auf den Handrücken sowie den oberflächlichen und tiefen Mittelhohlhandraum zu verhindern.
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