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Patellektomie

Englischer Begriff

Patellectomy

Definition

Operatives Entfernen der Kniescheibe.

Indikation

  • Trümmerfraktur, welche eine Resektion der Patella von mehr als 50 % zur Folge hätte bzw. schwerste posttraumatische Defektzustände.
  • Schwere femoropatellare Arthrose, die anders nicht mehr zu behandeln ist.

Kontraindikation

Femoropatellares Schmerzsyndrom ohne morphologisches Korrelat, Reflexdystrophie.

Durchführung

Die Patella wird vorsichtig aus dem Streckapparat herausgeschält. Durch Doppelung der präpatellaren Faserzüge wird ein Sehnenstrang zwischen Quadrizepssehne und Patellarsehne rekonstruiert. Eine spannungsfreie Beugefähigkeit bis 90° sollte erreicht werden. Aufgrund der verringerten Hebelarme des Streckapparats relativ zum Drehzentrum des Kniegelenks ist eine Kraftminderung zu erwarten. Zur Verlängerung der Hebelarme kann deshalb kombiniert mit der Patellektomie eine ventralisierende Versetzung der Tuberositas tibiae erfolgen.

Nachbehandlung

Postoperativ wird der rekonstruierte Streckapparat durch eine Streckschiene geschützt. Bei angelegter Streckschiene kann frühzeitig aufbelastet werden. Durch passive Mobilisation wird das Bewegungsausmaß aufrechterhalten und Verklebungen vorgebeugt.

Literatur

Blauth u. Schuchardt 1986

Autor

Matthias Kusma

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