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Basiläre Impression

Synonyme

Konvexobasie

Englischer Begriff

Basal impression

Definition

Anomalie des kraniozervikalen Übergangs mit trichterförmiger Einstülpung des Bodens der hinteren Schädelgrube um das Foramen occipitale.

Pathogenese

Meist angeborene Entwicklungsstörung, seltener erworben im Rahmen einer Osteomalazie, einer Osteodystrophia deformans und bei Knochentumoren. Häufig verbunden mit anderen Fehlbildungen wie Atlasdysplasie, Klippel-Feil-Syndrom, Arnold-Chiari-Syndrom oder Syringomyelie, die selbst auch als Folge der basilären Impression auftreten kann. Durch den hoch stehenden Dens epistrophei, durch Behinderung der Liquorpassage (durch den hoch liegenden Clivus), Adhäsionen der Meningen, Degenerationsprozesse am Bandapparat des okzipitozervikalen Übergangs und durch Durchblutungsstörungen in den Aa. vertebrales kann es zu Symptomen vonseiten des Halsmarks, der Medulla oblongata oder des Kleinhirns kommen.

Symptome

Meist bleibt die basiläre Impression ohne Symptome, bei einer kleineren Anzahl von Patienten kommt es insbesondere ab dem 30.–40. Lebensjahr zu Beschwerden. Typisches Frühsymptom sind Kopfschmerzen, die über Nacken und Stirn ausstrahlen. Im Verlauf kommt es bei Anstrengung und Kopfdrehbewegungen zu Schwindel, Schweißausbruch, Erbrechen, Tachykardie und Dyspnoe. Bei chronischer Schädigung des Halsmarks treten beidseitige Pyramidenbahnzeichen auf mit Gefühlsstörungen an Armen und Beinen sowie Strangsymptome des Rückenmarks. Bei stärkerer Schädigung der Medulla oblongata stehen Nystagmus, zerebelläre Ataxie, periphere Lähmungen der kaudalen Hirnnerven mit Schluckstörungen, bulbären Dysarthrien und Schluckstörungen im Vordergrund. Ein Horner-Syndrom kann auftreten, ebenso ein Hydrocephalus internus durch Einklemmung des Hirnstamms am Foramen occipitale.

Diagnostik

  • Äußere Inspektion: kurzer Hals und neurologische Symptome,
  • Röntgen: Schädelaufnahme in zwei Ebenen,
  • Computer- oder Magnetresonanztomographie: Hochstand des Dens epistrophei.

Differenzialdiagnose

Tumor der hinteren Schädelgrube, hoch sitzender Rückenmarkstumor, amyotrophische Lateralsklerose, funikuläre Spinalerkrankung, multiple Sklerose.

Therapie

Operative Therapie

Neurochirurgisch: Dekompression durch Resektion der Squama occipitalis mit Erweiterung des Foramen occipitale und gegebenenfalls Stabilisierung.

Bewertung

Prognose bei rechtzeitiger Entlastung gut.

Nachsorge

Physiotherapie

Autor

Iris Reuter

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