ISG-Blockade
Iliosacral joint dysfunction; SI joint dysfunction
Eine Blockade bezeichnet eine reversible Funktionsstörung eines Gelenks.
Blockaden können prinzipiell an allen Gelenken auftreten. Eine Blockade, z. B. im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule, insbesondere aber im Bereich des Iliosakralgelenks, kann zu Ausstrahlungen in das Versorgungsgebiet des N. ischiadicus führen.
Es kommt charakteristischerweise zu pseudoradikulären Ausstrahlungen (nicht-dermatomspezifisch, z. B. Ausstrahlung vom Gesäß bis zum Knie) und nicht zu radikulären Ausstrahlungen (dermatomspezifisch, z. B. so genannte Generalstreifen vom Oberschenkel bis zum Sprunggelenk bzw. Fuß, Dermatom L5/S1). Neurologische Ausfallerscheinungen treten bei alleinigen Blockaden regelhaft nicht auf. Dysästhesien im betroffenen Areal sind bei ausgesprochenen Muskelverspannungen möglich, aber regelhaft reversibel.
Manualtherapeutisch und osteopathisch wird durch den Vorlauftest, den Spine-Test, das Derbolowski-Phänomen und gegebenenfalls durch eine erforderliche umfassende Beckenuntersuchung die ISG Beteiligung festgestellt.
Bandscheibenvorfall, Coxalgie, Coxarthrose, Piriformis-Syndrom, Beinlängendifferenzen.
Mobilisation oder Manipulation des ISG-Gelenks (z. B. osteopathische, manualtherapeutische, physiotherapeutische und andere Verfahren), Wärme, Beckenbodenstabilisierung, Infiltration des Gelenks, Antiphlogistika, Muskelrelaxantien. Der natürliche Verlauf kann sich über Tage, Wochen oder gar Monate hinziehen.
Mobilisation
Wärme, antiphlogistische Therapie, gegebenenfalls Muskelrelaxantien
Antiphlogistika, gegebenenfalls Muskelrelaxantien.
Stabilisierung der Beckenmuskulatur.
Muskelkräftigung
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