Muskelschwund im M. quadriceps femoris
Quadriceps atrophy
Schwund von Muskelgewebe im M. quadriceps durch eine Störung des Gleichgewichts zwischen auf- und abbauenden Stoffwechselprozessen, z. B. als Folge einer Immobilisation, einer reduzierten Belastung oder eines Traumas.
Bei Lähmungen, nach Trauma und nach Operation am Oberschenkel oder Kniegelenk.
Eine Atrophie kann klinisch diagnostiziert werden, die Abnahme der Zellzahl oder eine Größenminderung der Zellen kann mikroskopisch nachgewiesen werden.
Eine Atrophie kann verschiedene Ursachen im Stoffwechsel haben. Die orthopädisch relevante allgemeine Atrophie ist eine Abnahme der Zellgröße bei gleichbleibender Zellzahl als Folge des Abbaustoffwechsels nach Immobilisation oder Trauma an Knie oder Oberschenkel.
Bei allen Formen der Atrophie müssen die Ursache des Gewebsabbaus behandelt und der Stoffwechsel aktiviert werden.
Schmerzbehandlung und Behandlung der jeweiligen orthopädischen Ursache, z. B. Gelenkerguss und Gelenktrauma, therapieren. Die Atrophie nach Gelenkverletzungen entsteht schnell und muss schmerzadaptiert durch physiotherapeutische Maßnahmen zur Vorbeugung von Gewebsveränderungen durchgeführt werden. Kühlung, Schmerztherapie, Lagerung und Bewegungstherapie sind Grundlagen dieser Akuttherapie.
Muskeltraining und Muskelaufbau.
Schmerzmedikation und antiphlogistische Maßnahmen bei Gelenktraumata mit Atrophie der benachbarten Strukturen; bei anderen Atrophiearten können durchblutungsfördernde Medikamente sowie anabole Substanzen unter Berücksichtigung der bekannten Kontraindikationen und deren Nebenwirkungen gegeben werden.
Die Dauertherapie besteht in einer Wiederherstellung des Stoffwechselgleichgewichts.
Die Quadrizepsatrophie ist eine komplexe Gewebsveränderung mit verschiedensten Ursachen und therapeutischen Ansätzen. Die beste Therapie ist die Vorbeugung einer funktionell wirksamen Atrophie.
Die Therapie einer Atrophie ist langwierig und muss auch klinisch regelmäßig überprüft werden. Insbesondere Muskelatrophien erfordern eine kontinuierliche eigenverantwortliche Übungsbehandlung durch den Patienten.
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