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Epiphyseodese

Englischer Begriff

Epiphyseodesis

Definition

Die einseitige oder beidseitige Zerstörung bzw. Blockierung der Epiphysenfuge mit und ohne Einbringen von Osteosynthesematerial zur Achsenkorrektur, Verkürzung oder Retention einer Epiphysenfuge nach Reposition.

Indikation

Verkürzung einer Extremität (beidseitige Epiphyseodese) oder Achsenkorrektur (einseitige Epiphyseodese), Retention nach Reposition (z. B. Epiphyseolysis capitis femoris), nach traumatischer Epiphysenlösung oder -fraktur.

Kontraindikation

Geschlossene Epiphysenfugen, floride Infekte, Kleinwüchsigkeit, zu große Abkippwinkel bei Epiphyseolysis capitis femoris. Beinlängendifferenzen > 5 cm sind nur durch verlängernde Verfahren operativ ausgleichbar

Durchführung

Bei der Indikation zur Achsenkorrektur oder Verkürzungsoperation ist der exakte Operationszeitpunkt für den Erfolg der Operation entscheidend. Bei der Epiphyseolysis capitis femoris besteht eine Notfallindikation.

Es gibt unterschiedliche Verfahren: offene (z. B. Blount-Klammerung) und geschlossene (perkutane oder Epiphysenspickung bzw. -verschraubung; siehe auch Epiphyseodese, perkutane).

Bei einigen Verfahren erfolgt das Einbringen von Osteosynthesematerial. Die Materialentfernung wird nach Korrekturausgleich oder Wachstumsabschluss durchgeführt.

Nachbehandlung

Mobilisation an UAG, teils Ruhigstellung des operierten Beins mit Oberschenkeltutor oder Mecron-Schiene unter schmerzabhängiger Vollbelastung. Sportliche Belastung nach zwei bis vier Monaten, Röntgenkontrollen postoperativ und im Verlauf. Regelmäßige klinische und radiologische Kontrollen bis zum Wachstumsabschluss, dann erfolgt die Materialentfernung.

Autor

Kirstin Richter

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