Fußfehlstellung
Foot deformity; Malalignment of the foot
Krankhaft veränderte Fußform unterschiedlicher Genese.
Alle Abschnitte des Fußes (Vorfuß, Fußwurzel, Rückfuß) können von einer Fehlstellung betroffen sein. Die Ätiologie einer Fehlstellung kann degenerativer Natur sein oder auf Verletzungen, neurologische Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen oder Infektionen zurückgeführt werden.
Eine Fußfehlform muss unter Berücksichtigung der Achsenverhältnisse der gesamten unteren Extremität klinisch beurteilt werden. Neben einer Beschreibung der Deformität in den verschiedenen Ebenen des Fußes (Sagittalebene, Frontalebene, Transversalebene) muss die Deformität am entlasteten und belasteten Fuß untersucht werden. Weiterhin wird die Fehlstellung als flexibel oder kontrakt klassifiziert.
Die klinische Beurteilung der Fußfehlform ist eine deskriptive Befundbeschreibung, so dass differentialdiagnostische Erwägungen nicht relevant sind.
Die Therapie einer Fußdeformität richtet sich nach der zugrunde liegenden Ätiologie. Lokale Behandlungsmaßnahmen (Schuhversorgungen) können ebenso wie operative Eingriffe (Sehnenverpflanzungen, Osteotomien, Arthrodesen) indiziert sein.
Schonung des betreffenden Fußes, Immobilisation, Hochlagerung, Kälteapplikation, systemische Schmerztherapie.
Je nach Ursache der Fußfehlstellung können konservative Therapiemaßnahmen (z. B. Physiotherapie auf neurophysiologischer Grundlage bei neurogenen oder myogenen Fußfehlstellungen) als auch eine individuell angepasste Schuhversorgung zur Bettung bzw. Stützung des Fußes und zur Vermeidung von Druckstellen indiziert werden.
Die medikamentöse Therapie orientiert sich am ursächlichen Grundleiden (z. B. Ausgleich einer Hyperurikämie oder eines Diabetes mellitus). Entzündlich-degenerative Gelenkveränderungen können durch lokale Injektionen oder systemisch antiphlogistische Maßnahmen medikamentös behandelt werden.
Die Wiederherstellung einer annähernd physiologischen Fußform unter weitestmöglichem Erhalt der Gelenkbeweglichkeit ist das Ziel der operativen Behandlung einer Fußdeformität. Hierzu können bei flexiblen Deformitäten Eingriffe an den Sehnen (z. B. Verlängerung, Verkürzung, Verpflanzung) oder knöcherne Eingriffe (Osteotomien, Gelenkversteifungen) erforderlich sein.
Je nach Ursache der Deformität ist eine dauerhafte medikamentöse Therapie oder eine dauerhafte Versorgung mit einer Schuhzurichtung oder orthopädischem Schuhwerk erforderlich.
Fußdeformitäten sind in Abhängigkeit von ihrer Ätiologie operativ meist zufriedenstellend und dauerhaft zu korrigieren.
Tragen eines passgerechten Schuhwerks, regelmäßige Fußpflege, prophylaktische Polsterung gefährdeter Regionen.
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