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Beugesehnennaht

Englischer Begriff

Tenorrhaphy; Flexor tendon suture; Flexor tendon repair

Definition

Chirurgische Wiedervereinigung der spontan gerissenen oder traumatisch durchtrennten Beugesehnen mit nicht-resorbierbarem Nahtmaterial.

Indikation

Beugesehnendurchtrennungen aller Lokalisationen werden prinzipiell primär versorgt. Die sekundäre Versorgung kann bei schweren Begleitverletzungen oder auch bei nicht vorhandener adäquater Versorgungsmöglichkeit angezeigt sein. Sie ist bis zu sechs Wochen nach der Sehnenverletzung möglich. Auch Bissverletzungen sowie Fleisch- und Fischmesserverletzungen können primär versorgt werden.

Durchführung

Die Beugesehnennaht erfolgt durch eine Kernnaht in der Technik nach Kirchmayr-Kessler (4/0–5/0 geflochtener Faden mit doppelt armierter gerader Nadel) und eine epitendinöse fortlaufende Adaptationsnaht (Nylon 5/0–6/0).

Nachbehandlung

Ruhigstellung und Frühmobilisation erfolgen über drei bis fünf Wochen durch die Anlage einer Gipsschiene nach Kleinert, wobei die Finger aktiv gestreckt und über Gummibandzügel passiv gebeugt werden. Bei mangelnder Compliance kann die Fixierung der Finger in Beugeposition erforderlich sein, die passive Mobilisierung erfolgt dann durch den Therapeuten. Die Belastung wird langsam gesteigert, nach acht Wochen ist die Vollbelastung gegen Widerstand möglich.

Autor

Markus Lerner

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