Enchondrale Dysostosen
Enchondral ossification
Angeborene oder erworbene heterogene Skelettfehlbildungen auf der Grundlage einer Störung der Knochenbildung in den knorpeligen Epiphysenfugen, den so genannten „Zentren der enchondralen Ossifikation“. Die unterschiedlichen Krankheitsbilder spiegeln die Pathologien in den unterschiedlichen histologischen Zonen der enchondralen Ossifikation in der Epiphysenfuge wider.
Die Epiphysenfuge ist in mehreren Zonen unterteilt, die nach metaphysär gehend folgendermaßen angeordnet sind:
Enchondrale Ossifikationsstörungen können damit in den Zonen 1–5 auftreten:
Bei Störungen der enchondralen Ossifikation kommt es meist zu Zwergwuchs und Fehlstellungen von Knochen und Gelenken. Radiologisch zeigen sich häufig kolbige Auftreibungen im Bereich der Metaphysen und skoliotische Veränderungen der Wirbelsäule.
Die Diagnose wird meist pränatal oder zum Zeitpunkt der Geburt klinisch gestellt. Im Falle der Rachitis sind Laboruntersuchungen des Vitamin-D-Stoffwechsels richtungsweisend.
Andere enchondrale Ossifikationsstörungen, Morbus Blount.
Die Therapie richtet sich nach der Ursache des Leidens. Mit Ausnahme der Rachitis sind Behandlungen der Grundkrankheiten nicht bekannt und die orthopädische Behandlung konzentriert sich auf die Korrektur von Achsenabweichungen und die Behebung von Spinalstenosen. Im Falle der Rachitis muss Vitamin D zugeführt und auf ausreichende Sonnenexposition geachtet werden. Bei der Vitamin-D-resistenten Rachitis muss zusätzlich je nach Serumkonzentration Phosphat substituiert werden.
© Springer 2017 |
Powered by kb-soft |