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Eisbeutel

Synonyme

Kryotherapie

Englischer Begriff

Ice bag; Cool pack

Definition

Maßnahme im Rahmen der Kryotherapie, bei der Eis zu therapeutischen Zwecken lokal appliziert wird.

Indikation

Insbesondere bei Sportverletzungen (Prellungen, Muskelfaserrisse, Hämatome), Reizung und Entzündung von Gelenken sowie postoperativen Zuständen. Dabei werden verschiedene Wirkungen erreicht:

  • Gefäße: Vasokonstriktion für zwei bis drei Minuten, danach Vasodilatation mit deutlicher Hyperämie, stärkster Effekt nach 20 Minuten;
  • Nerven: Senkung der Nervenleitgeschwindigkeit, Senkung des Tonus bei spastischer Muskulatur;
  • Muskulatur: kurzzeitig eher tonisierend, Langzeiteis bis 30 Minuten eher detonisierend;
  • Schmerzempfindung: örtlich deutliche Schmerzreduktion nach drei bis fünf Minuten;
  • Stoffwechselaktivität: Senken der lokalen Stoffwechselaktivität, Reduktion von Entzündungsprozessen.

Kontraindikation

Trophische Störungen, arterielle Durchblutungsstörungen (z. B. Morbus Raynaud); Kälteüberempfindlichkeit, Kälteallergie durch Histaminreaktion, Kälteantikörper; offene Wunden.

Kleinkinder bis sechs Jahre; alte, anämische Patienten in schlechtem Allgemeinzustand.

Durchführung

Eisbeutel werden meist mit Eisgranulat (nussgroße Stückchen aus der Eismaschine oder Eiswürfel) gefüllt und entsprechend einer Temperatur von ca. −0,5°C auf den Körper aufgelegt, wobei eine dünne Unterlage zwischen Körper und Eisbeutel gelegt wird (Vermeidung örtlicher Reizung). Dosierung: mehrmals täglich bis maximal 30 Minuten pro Anwendung.

Autor

Géza Pap

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