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Muskelhypertrophie

Englischer Begriff

Muscular hypertrophy

Definition

Zunahme der Muskelfaserdicke durch entsprechende Reize.

Vorkommen

Skelettmuskel: Unter körperlicher Belastung kommt es zu einer Zunahme der kontraktilen Elemente, insbesondere durch Aufspleißung der Myofibrillen mit Zunahme von DNS- und RNS-Konzentrationen, Größenzunahme der Mikrosomen und höherer Eiweißproduktion. Aktivitätshypertrophie: Anpassung des Muskels an eine physiologisch funktionelle Mehrbelastung. Durch Gabe von Wachstumshormon kann ebenfalls eine Muskelhypertrophie erzeugt werden. Die Kraftentwicklung (Kraft) eines Muskels ist unter anderem von der Muskelfaserdicke abhängig. Es kommt im Gegensatz zur Muskelhyperplasie zu keiner Zunahme der Muskelzellen.

Herzmuskel: Dickenzunahme der Herzmuskelfasern mit Zunahme einzelner oder aller Herzabschnitte, Zunahme der Wanddicke. Man unterscheidet die konzentrische Hypertrophie (gleich bleibendes oder verkleinertes Kammervolumen) von der exzentrischen Hypertrophie (dilatierte Kammern) aufgrund idiopathischer Hypertrophie oder pathologisch erhöhtem peripheren Widerstand, pulmonaler Hypertonie, erhöhtem Schlagvolumen.

Diagnostik

Skelettmuskel: Muskelumfangmessung (Cave: Pseudohypertrophie durch Bindegewebsvermehrung und Fetteinlagerung), Kernspintomographie.

Herzmuskel: Echokardiographie, Belastungselektrokardiographie.

Differenzialdiagnose

Skelettmuskel: Pseudohypertrophie durch Bindegewebsvermehrung und Fetteinlagerung.

Therapie

Skelettmuskel: Muskelhypertrophie ist im Allgemeinen Folge eines Trainings und erwünscht, keine Therapie erforderlich.

Herzmuskel: medikamentöse Therapie der Grunderkrankung, ACE-Hemmer.

Bewertung

Beim Skelettmuskel ist die Hypertrophie nicht pathologisch.

Autor

Iris Reuter

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