Infiltrationsbehandlung
Injection therapy
Einspritzen von Flüssigkeiten (meist Lokalanästhetika gegebenenfalls mit Kortikoidzusatz) in umschriebene Hohlräume wie Gelenke, Epiduralraum o. Ä. zu therapeutischen Zwecken.
Degenerative und rheumatische Gelenkerkrankungen, chronische Wirbelsäulenerkrankungen (lokales Lumbalsyndrom, lumbales Facettensyndrom, lumbales Wurzelsyndrom, Osteoporose mit und ohne Wirbelkörperfraktur, Spondylolyse und Spondylolisthese, dekompensierte Spinalkanalstenose, entzündlich-rheumatische Erkrankung der Wirbelsäule, Postdiskotomiesyndrom).
Bakterielle Injektion am Injektionsort, bekannte Unverträglichkeit des Injektionsmittels, Kontraindikation gegen Kortison.
In jedem Fall unter sterilen Bedingungen mit Einmalinjektionsbesteck, sterilen Handschuhen und Abdecktuch gemäß den Richtlinien der Fachgesellschaften. Aufklärung über Komplikationen. Applikationsformen können sein: intravenös, intraarteriell, subkutan , intramuskulär, intrathekal, peridural, subdural, epidural, intradiskal. Zur Technik vergleiche Tabelle 1 und Abb. 1 bis Abb. 4. Auf eine ausreichende Nadellänge ist zu achten: 70–120 mm Länge bei 20 Gauge für lumbale Spinalnervanalgesien (LSPA) und 80–120 mm Länge bei 27–29 Gauge mit Transducernadel bei epiduralen Injektionen.
Höhe |
Zugang |
L4 |
oberhalb des Beckenkamms, im Winkel von 60° nach medial geneigt, horizontal |
L5 |
oberhalb des Beckenkamms , im Winkel von 60° nach medial geneigt, 30° deszendierend |
S1 |
oberhalb des Beckenkamms, im Winkel von 60° nach medial geneigt, 60° deszendierend |
Abb. 1.
1. Facettengelenksinjektion, 2. epidurale Injektion, 3. lumbale Spinalnervanalgesie (LSPA).
Abb. 2.
Technik der Injektionsbehandlung der LSPA bei L4 und S1.
Abb. 3.
Zervikoepidurale Injektion am anatomischen Präparat.
Abb. 4.
Zervikoepidurale Injektion im Röntgenbild nach Kontrastmittelgabe.
In jedem Fall Einhalten einer 30-minütigen postpunktionellen Ruhezeit im Regelfall mit Pulsoxymeterüberwachung wegen möglicher Kreislaufregulationsstörungen bzw. auftretender Muskelteilparesen. Bei Auftreten von Liquorverlustkopfschmerz (nach epiduralen Injektionen) Bettruhe und Infusionsbehandlung mit Glukose-5 %-Infusionslösung. Nur in hartnäckigen Fällen Eigenblutpatch.
Email: r.haaker@khwe.de
http://www.khwe.de
https://www.klinik-bewertungen.de.../erfahrung-mit-st-vincenz-hospital-brakel
Prof. Dr. R. Haaker
CA der Klinik für Orthopädie,
Rheumatologie, Traumatologie
Schwerpunkte: Primär- und Wechselendoprothetik,aller großen Gelenke; Fuß-, Kinder-, Rheumaorthopädie
Sportverletzungen, Wirbelsäulenerkrankungen
© Springer 2017 |
Powered by kb-soft |