Sinographie
Fistulography; Sinography
Radiologisches Verfahren, mit dem durch direkte Injektion von Kontrastmittel Verlauf und Ausdehnung eines Fistelgangs dargestellt werden können. Als Sinogramm bezeichnet man die Kontrastmittelfüllung eines nicht-präformierten Hohlraums (wie eines Seroms).
Darstellung einer Fistel (angeborener oder erworbener Verbindungsgang zwischen einer Körperhöhle und einer äußeren oder inneren Körperoberfläche; lat.: fistula = Röhre), vor allem um Verbindungen zu anatomischen (Gelenke) oder pathologischen (Abszesse, Serome) Hohlräumen darzustellen (siehe Abb. 1).
Abb. 1.
Mit Kontrastmittel gefüllter Fistelgang, der an einer infizierten Endoprothese endet.
Strahlenexposition berücksichtigen, Allergie gegen Kontrastmittel.
Nach Sondierung der Fistelöffnung wird wasserlösliches Kontrastmittel unter dosiertem Druck über eine Kanüle injiziert, bei komplexen Situationen unter Durchleuchtungskontrolle. Bei der Bilddokumentation werden konventionelle Übersichtsaufnahmen zunehmend durch die Computertomographie (CT-Fistulographie; siehe Abb. 2), zum Teil auch durch die Magnetresonanztomographie abgelöst. Mit Schnittbildverfahren können die anatomischen Bezüge der Fistel sehr detailgetreu dargestellt werden, auch dann, wenn Teile des Fistellumens entzündlich verklebt sind. Mit Ultraschall sind superfiziell gelegene Fisteln darstellbar.
Abb. 2.
Computertomogramm (dreidimensionale Volumenrekonstruktion) mit einem Kontrastmitteldepot (Pfeile) in einer Fistel, die bis an die Ala ossis ilii reicht.
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