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Arthritis, rheumatoide

Synonyme

Chronische Polyarthritis

Englischer Begriff

Rheumatoid arthritis

Definition

Bei der rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine systemische entzündliche Erkrankung mesenchymaler Gewebe, meist Manifestation als Synovialitis. Gekennzeichnet ist sie durch die Merkmale polyartikulärer Befall, symmetrische Verteilung und Chronizität.

Pathogenese

Die aktuelle Hypothese zur Krankheitsentstehung geht davon aus, dass Umweltantigene auf dem Boden einer genetischen Disposition zu einer chronischen oder rezidivierenden Immunantwort führen. Die Immunantwort führt zu einer aggressiven Synovialitis, welche letztlich in eine vollständige Gelenkdestruktion mündet.

Symptome

Prinzipiell können alle Gelenke vom Krankheitsprozess erfasst werden. Der Verlauf ist zumeist schleichend. Häufig sind die ersten Manifestationsorte die Hände. Hier kommt es zu symmetrischen Schwellungen an den Metakarpophalangeal- und Interphalangealgelenken, einhergehend mit der typischen Morgensteifigkeit.

Insbesondere bei jüngeren Menschen kann die Erkrankung auch akut beginnen. Zumeist manifestiert sich die rheumatoide Arthritis in den meisten Fällen als Monarthritis im Bereich großer Gelenke.

Der Befall der Wirbelsäule wird oft übersehen, was insbesondere am kraniozervikalen Übergang der Halswirbelsäule gravierende Folgen haben kann (siehe Zervikalarthritis; Halswirbelsäule, instabile).

Diagnostik

Klinische Symptomatik nach den Kriterien des American College of Rheumatology (siehe Rheumazeichen) sowie typische Deformitäten (Schwanenhalsdeformität, Knopflochdeformität, Ninety-ninety-Deformität, Ulnardeviation der Langfinger); Labor (Rheumafaktoren, antinukleäre Faktoren, Antikörper gegen mikrobielle Antigene, HLA-B27, allgemeine Parameter wie Blutbild inklusive Hämoglobin, Leber- und Knochenparameter, Muskelenzyme); Röntgen (zunächst gelenknahe Entkalkungen und Usuren, später Gelenkdeformitäten); Synoviaanalyse.

Differenzialdiagnose

Andere entzündlich oder degenerative rheumatische Erkrankungen.

Therapie

Die Therapie orientiert sich an der Aktivität der entzündlichen Veränderungen und am Stadium der Erkrankung. Ziel der Behandlung ist im Frühstadium die Reduktion des immunologisch kompetenten Gewebes, im Spätstadium die Behebung von Funktionsstörungen an den Gelenken.

Konservative/symptomatische Therapie

Physikalische (Kälte!) und physiotherapeutische Therapie; Orthopädietechnik bzw. Hilfsmittelversorgung; Radiosynoviorthese.

Medikamentöse Therapie

Nicht-steroidale Antirheumatika, Glukokortikoide bei Therapieversagen mit nicht-steroidalen Antirheumatika, Basistherapeutika (siehe Basistherapie) und Immunsuppressiva bei rasch progredientem Verlauf.

Operative Therapie

Bei unter konservativer Therapie in entzündlichen Schüben verlaufender Erkrankung zielt eine operative Therapie zunächst darauf ab, dass immunkompetente Gewebe in Form einer Synovektomie zu reduzieren. Bei eingetretenen Deformitäten stehen zahlreiche operative Verfahren zur funktionellen Wiederherstellung an Hand-, Fuß- und großen Körpergelenken zur Verfügung.

Bewertung

Remission in 15 %, schubweiser Verlauf in 75 %, maligner Verlauf in 10 % der Fälle.

Autor

Thilo Hotfiel

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