Apophysenabriss; Apophysenlösung
Apophyseal fracture
Abrissfraktur einer Apophyse im Metaphysenbereich. Vorwiegend bei Jungen in der Pubertät, ausgelöst durch schnelle kräftige Belastung (Sprint- und Sprungbelastungen).
Die knorpeligen Apophysen stellen besonders zu Beginn der Geschlechtsreife und somit zu Zeiten des größten Wachstumsschubs einen mechanischen Schwachpunkt des Bewegungsapparats dar. In dieser Phase ist einerseits die Elastizität des kindlichen Knorpels verloren gegangen, andererseits besteht noch nicht die Festigkeit des Erwachsenenknorpels, so dass es während großer Anstrengungen mit schnellem starken Muskelzug zur traumatischen Lösung des Apophysenknorpels kommen kann. Apophysenausrisse treten meist im zweiten Lebensjahrzehnt (12.–16. Lebensjahr) auf.
Abrupter Abbruch der Lauf- oder Sprungbewegung, häufig Sturz, aktive Bewegung der betroffenen Seite nicht möglich, Schonhaltung, lokaler Druckschmerz, Schwellung, Hämatom.
Anamnese, Inspektion, klinische Untersuchung, Röntgen.
Sehnenriss, Muskelverletzung, Myositis ossificans, Osteochondrom, Enchondrom, Osteosarkom.
Kühlung, Schonung, Analgesie.
Lagerung, Teilbelastung im schmerzfreien Bereich, Antiphlogistika, Muskelrelaxantien, muskeltonisierende Physiotherapie im schmerzfreien Bereich, sukzessive Belastungssteigerung nach zwei bis drei Wochen, sportliche Belastbarkeit nach zwölf Wochen.
Antiphlogistika, Muskelrelaxantien.
Bei erheblicher Dislokation: Refixation der Apophyse mit Zuggurtungsosteosynthese oder Verschraubung, frühe funktionelle Nachbehandlung im schmerzfreien Bereich, zunächst Teilbelastung, nach zwei bis drei Wochen postoperativ sukzessive Belastungssteigerung zur Vollbelastung.
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