Springer-Verlag
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 0-9

Knochenmarkdegeneration

Synonyme

Osteomyelosklerose

Definition

Mit dem Begriff der Knochenmarkdegeneration wird entweder das Krankheitsbild der primären Osteomyelosklerose oder die sekundäre Osteomyelosklerose im Rahmen verschiedener hämatologischer Erkrankungen wie der chronischen lymphatischen Leukämie gemeint. Die Knochenmarkdegeneration wird durch den Umbau des Knochenmarks mit Verlust der zellulären Elemente der Hämatopoese und Ersatz durch Bindegewebe oder Spongiosa charakterisiert.

Vorkommen

Die Knochenmarkdegeneration kann als primäre Osteomyelosklerose oder im Rahmen verschiedener hämatologischer Erkrankungen wie der chronischen lymphatischen Leukämie als sekundäre Osteomyelosklerose vorkommen. Auch bei primären Skelettdysplasien wie der Osteopetrose kann es zur Knochenmarkdegeneration kommen.

Diagnostik

Veränderungen des Blutbilds sind wie bei allen hämatologischen Erkrankungen wegweisend in der Diagnostik. Bei späteren Stadien der primären Osteomyelosklerose und bei der schweren Osteopetrosis congenita liegt eine Panzytopenie mit einem Mangel aller zellulären Blutbestandteile (Erythrozyten, Thrombozyten, Leukozyten) vor. Bei der Knochenmarkpunktion findet sich makroskopisch eine so genannte „Punctio sicca“ („trockene Punktion“), mikroskopisch das Bild der Markfibrose mit Spongiosaneubildung. Die Skelettdysplasien wie die Osteopetrose führen zu charakteristischen radiologischen Veränderungen (z. B. Marmorknochenkrankheit; siehe dort).

Differenzialdiagnose

Die Knochenmarkdegeneration kann im Rahmen vieler hämatologischer Erkrankungen auftreten, dementsprechend gehört die differentialdiagnostische Untersuchung in die Hände eines erfahrenen Hämatologen.

Therapie

Die Therapie richtet sich nach der Grunderkrankung. Bei leukämischen Verlaufsformen kann eine Chemotherapie indiziert sein.

Nachsorge

Je nach Grunderkrankung.

Autor

Nils Hailer

Anzeige

© Springer 2017
Powered by kb-soft