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Granulationsgewebebildung

Synonyme

Hypertrophische granulierende Entzündung

Englischer Begriff

Formation of granulation tissue

Definition

Reparative Wiederauffüllung eines Gewebedefekts mit frischem Bindegewebe, der vier bis fünf Tage nach Verletzung beginnt und innerhalb von Tagen bis Wochen den provisorischen Wundpfropf ersetzt.

Beschreibung

Zunächst wandern Makrophagen, Fibroblasten und neugebildete Kapillaren aus dem umliegenden Gewebe in die Wunde ein. Im Mittelpunkt der Granulationsgewebebildung steht der Makrophage. Neben der phagozytischen Funktion setzt er Wachstumsfaktoren frei, die den komplexen Prozess der Fibroplasie (so genannte Organisation) und Angiogenese regulieren und stimulieren. Der hohe Anteil von Gefäßschlingen verleiht dem Granulationsgewebe das typische samtartig gekörnte Aussehen. Die neugebildeten Kapillaren besitzen zunächst keine Basalmembran und sind deshalb extrem permeabel, so dass meist ein ausgeprägtes, erythrozyten- und proteinreiches Ödem entsteht. Für die Fibroplasie und Angiogenese übernimmt TGF-β eine Schlüsselrolle. Er stimuliert außerdem die Differenzierung von Myofibroblasten und die Produktion von Extrazellularmatrix.

Eine besonders starke Granulationsgewebebildung wird als hypertrophische granulierende Entzündung bezeichnet und führt zu deformierenden Narben, Narbenkeloid und so genannten Granulationspolypen.

Autor

Matthias Bühler, Hergo Schmidt

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