Distaler Bizepssehnenriss
Distal biceps tendon rupture
Abriss der körperfernen Bizepssehne am Radius (Speiche).
Zerreißungen der distalen Bizepssehne entstehen in der Regel wie auch bei der langen Bizepssehne spontan ohne adäquates Trauma auf dem Boden degenerativer Vorerkrankungen. Beschrieben wird auch die Spontanruptur nach Missbrauch von Anabolika im Sport (Bodybuilding). Echt traumatische Rupturen sind äußerst selten.
Inspektion: typische Verlagerung des Muskelbauchs, verzögerte Hämatombildung. Palpation: lokaler Druckschmerz in der Rupturregion in der Ellenbeuge. Ultraschall: Darstellung des Sehnenstumpfs in der Ellenbeuge. Kernspintomographische Absicherung nur in Zweifelsfällen nötig.
Muskelriss, durch Sonographie zu differenzieren.
Wegen des deutlichen Kraftverlustes in der Regel operative Rekonstruktion durch transossäre Naht oder Refixation mit Fadenankern.
Schmerzbehandlung
Initial Schonung, dann funktionelle Bewegungstherapie mit zunehmendem Krafttraining.
Analgetika, Antiphlogistika.
Anatomische Reinsertion der Sehne an der Tuberositas radii entweder durch transossäres Bohrloch oder mit Fadenankern. Bei veralteten Sehnenrupturen mit Verkürzung eventuell Sehnenersatzplastik zur Verlängerung erforderlich.
Sichere anatomische ossäre Verankerung zur Wiederherstellung der Beuge- und Supinationsfunktion.
Ruhigstellung in dorsaler Gipsschale. Ab dem fünften postoperativen Tag passiv geführte Bewegungstherapie. Freigabe der Ellenbogenbeweglichkeit nach spätestens sechs Wochen, dann zunehmend Kraftaufbau.
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