Bizepssehnenriss; Riss der langen Bizepssehne
Long head of biceps tendon rupture
Riss der langen Sehne des Bizepsmuskels am Arm.
Zerreißungen der langen Bizepssehne entstehen in der Regel spontan ohne adäquates Trauma auf dem Boden degenerativer Vorerkrankungen, z. B. bei vorbestehenden Erkrankungen der Rotatorenmanschette. Beschrieben wird auch die Spontanruptur nach Missbrauch von Anabolika im Sport (Bodybuilding). Echte traumatische Rupturen sind äußerst selten.
Inspektion: typische Verlagerung des Muskelbauchs, verzögerte Hämatombildung; Palpation: lokaler Druckschmerz über dem Sulcus bicipitalis; Ultraschall: leerer Sulcus bicipitalis; Kernspintomographische Absicherung nur in Zweifelsfällen nötig.
Muskelriss, durch Sonographie zu differenzieren.
In der Regel konservativ, da nur geringer Kraftverlust. Aus kosmetischen Gründen gelegentlich Indikation zur Schlüssellochplastik gegeben, aber dadurch keine Wiederherstellung der schultergelenkstabilisierenden oder humeruskopfdepressorischen Wirkung.
Schmerzbehandlung
Initial Schonung, dann funktionelle Bewegungstherapie mit zunehmendem Krafttraining.
Analgetika; Antiphlogistika
In Ausnahmefällen Schlüssellochplastik: Einbringung eines türschlossartigen Kortikalislochs in den proximalen Humerus. Die mit einem Knoten am Rissende versehene lange Bizepssehne wird in den kranial liegenden größeren Teil des Schlüssellochs eingezogen und nach distal in den schmaleren Spalt gepresst, wo sie durch den im Humerusschaft liegenden Knoten fixiert wird.
Frühfunktionelle krankengymnastische Behandlung.
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