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Dreisäulenprinzip der Wirbelsäule

Englischer Begriff

Three collum system

Definition

Schematisches Einteilungssystem der Wirbelsäule in drei Säulen, das zur Frakturklassifikation und zur Entwicklung von Behandlungskonzepten bei Wirbelverletzungen genutzt wurde. Entworfen wurde das System von Louis.

Beschreibung

Dennes und McAfee haben die Bedeutung der Wirbelkörperhinterwand hinsichtlich der Stabilität der Wirbelsäule betont und drei Säulen definiert, die vordere, mittlere und hintere Säule. Dabei wird die vordere Säule vom vorderen Längsband, den vorderen zwei Dritteln des Wirbelkörpers und der Bandscheibe gebildet; die mittlere Säule (die für die Stabilität am wichtigsten ist) vom dorsalen Drittel des Wirbelkörpers, von der Bandscheibe und vom hinteren Längsband, und die hintere Säule von den Wirbelbogen mit Fortsätzen, Gelenk und dorsalem Ligamentkomplex. Die mittlere Säule ist die für die Stabilität am bedeutsamsten, bei Verletzungen können Instabilitäten mit entsprechendem neurologischen Risiko entstehen. In dieser Hinsicht ist das Dreisäulenprinzip immer noch eines der Grundprinzipien zur Einschätzung der Stabilität einer Wirbelfraktur.

Autor

Bernhard Greitemann

FA Orthopädie, Physikalische und rehabilitative Medizin, Chefarzt und Ärztlicher Direktor Klinik Münsterland am Reha-Klinkum Bad Rothenfelde der DRV
Vorsitzender Vereinigung Techn. Orthopädie der DGOU und DGOOC
Vorsitzender Beratungsausschuss der DGOOC für das Orthopädieschuhtechnikhandwerk

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