Springer-Verlag
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 0-9

Anästhesie

Synonyme

Narkose; Allgemeinanästhesie

Englischer Begriff

Anaesthesia

Definition

Als Anästhesie bezeichnet man die völlige Unempfindlichkeit gegen Schmerz-, Temperatur- und Berührungsreize als erwünschtes Ergebnis einer Narkose, Regionalanästhesie bzw. Lokalanästhesie (bzw. als Sensibilitätsstörung bei Störungen im Zentralnervensystem oder am peripheren Nerven).

Zwei Methodengruppen der Anästhesie werden unterschieden:

  1. Die Regionalanästhesie (Lokalanästhesie) hemmt temporär und reversibel zum Zweck der Schmerzausschaltung die Funktion ausgewählter Nerven.
  2. In der Allgemeinanästhesie (Narkose im engeren Sinn) wird das Schmerzempfinden durch medikamentös herbeigeführten Bewusstseinsverlust mit temporärer, reversibler Funktionshemmung des zentralen Nervensystems ausgeschaltet, wobei gleichzeitig eine Dämpfung von Reflexen eintritt. In der Regel wird der Patient in Narkose beatmet.

Kontraindikation

Absolute Kontraindikationen existieren nicht. Relative Kontraindikationen ergeben sich aus Art und Schwere der Operation, bestehenden Begleiterkrankungen des Patienten und dem Risiko der anästhesiologischen Maßnahmen.

Durchführung

Die Durchführung von Verfahren der Regionalanästhesie ist unter den jeweiligen Stichwörtern beschrieben.

Eine Allgemeinanästhesie wird üblicherweise mittels intravenöser Injektion von Anästhetika (Hypnotika und Analgetika) und Adjuvantien (Muskelrelaxantien, Antiemetika etc.) eingeleitet. Bei kleinen Kindern verzichtet man häufig auf die intravenöse Einleitung und den damit verbundenen Punktionsschmerz durch inhalative Einleitung der Narkose mit volatilen Anästhetika. Anschließend werden die Atemwege des Patienten durch einen endobronchialen Tubus oder durch eine Larynxmaske gesichert. Die Narkose wird dann entweder balanciert (d. h. mit Inhalationsanästhetika und Analgetika) oder intravenös (d. h. mit intravenöser Applikation von Hypnotika und Analgetika) bis zum Ende der operativen Maßnahmen fortgeführt.

Nachbehandlung

Bis zur sicheren Stabilisierung von Atmung, Kreislauf und Bewusstsein wird der Patient nach einer Anästhesie im Aufwachraum betreut. Dies gilt auch nach Verfahren der Regionalanästhesie, soweit Kreislauf- und/oder Atmungsprobleme möglich sind (z. B. nach Spinalanästhesie).

Autor

Peter Teschendorf

Anzeige

© Springer 2017
Powered by kb-soft