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Operation nach Elmslie-Trillat

Synonyme

Medialisierung der Tuberositas tibiae nach Elmslie-Trillat

Englischer Begriff

Elmslie-Trillat procedure

Definition

Knöcherne Verlagerung des Patellarsehnenansatzes nach medial.

Indikation

Habituelle oder posttraumatisch rezidivierende Patellaluxationen oder -subluxationen nach erfolgloser konservativer Therapie mit pathologischem Q-Winkel, der zur Korrektur des Gleitmechanismus verändert werden muss.

Kontraindikation

Schwere degenerative Veränderungen des gesamten patellofemoralen Gleitlagers sind eine Kontraindikation, da sich postoperativ die Druckbelastung im medialen Anteil des patellofemoralen Gelenks erhöhen kann. Osteotomien der Tuberositas tibiae dürfen wegen der Gefahr von Wachstumsstörungen erst nach Schluss der Wachstumsfugen durchgeführt werden.

Durchführung

Über einen lateral parapatellaren Hautschnitt wird nach lateraler Retinakulumspaltung die Tuberositas tibiae umschnitten und ein sehnengestielter Knochenblock ausgesägt. Hierbei wird der Knochenblock nicht in toto entnommen, sondern eine distale Knochenbrücke belassen. Um diese kann der proximale Anteil mit der Patellarsehne nach medial geschwenkt werden. Nach temporärer Fixierung kann der Gleitmechanismus überprüft werden, bei gutem Ergebnis wird die temporäre Fixierung durch eine versenkte Flachkopfschraube ersetzt.

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung besteht in 30°-Kniebeugelagerung mit isometrischem Quadrizepstraining ab dem ersten und postoperativen Bewegungsübungen ab dem dritten postoperativen Tag. Nach Wundheilung erfolgen eine vierwöchige Ruhigstellung im Tutor mit Teilbelastung und nachfolgend weitere krankengymnastische Beübung mit Kräftigung der Quadrizepsmuskulatur. Die Schraubenentfernung kann nach sechs Monaten erfolgen.

Autor

Matthias Kusma

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