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Reithosenanästhesie

Englischer Begriff

Saddle anesthesia

Definition

Störung der Sensibilität im Bereich der Segmente S1–S5.

Vorkommen

Diese Art der Sensibilitätsstörung tritt bei einem Konus-, Kauda- oder Konus-Kauda-Syndrom auf. Verursacht werden diese Erkrankungen durch Bandscheibenvorfälle, Wirbelfrakturen der Lendenwirbelsäule, Tumore, paraneoplastische Syndrome, Entzündungen, parainfektiöse oder infektiöse Prozesse.

Symptome

Die Sensibilität ist im Reithosenbereich entsprechend den Dermatomen S1–S5 gestört, häufig asymmetrisch.

Diagnostik

Klinische Untersuchung, spinale Magnetresonanztomographie, Neurophysiologie.

Differenzialdiagnose

Schwere Polyneuropathie, schlaffe Paraparese der Beine im Rahmen eines spinalen Schocks bei Läsionen im Brustmarkbereich.

Therapie

Die Therapie richtet sich nach der Ursache.

Medikamentöse Therapie

Bei Entzündungen medikamentöse antibiotische oder immunsuppressive Behandlung je nach Genese, Chemotherapie.

Operative Therapie

Operatives Vorgehen bei Bandscheibenvorfall, Wirbelfrakturen oder Tumoren (z. B. Ependymom).

Bewertung

Die Prognose richtet sich nach der zugrunde liegenden Erkrankung. Eine Rückbildung der Symptome ist abhängig von der Dauer des Bestehens. Ausgeprägte neurologische Defizite bilden sich häufig nicht vollständig zurück.

Nachsorge

Je nach Grunderkrankung.

Autor

Peter Teschendorf

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