Xylocain
Lokalanästhesie in Form von Infiltrationsanästhesie, intravenöser Regionalanästhesie, Leitungsanästhesie.
Siehe auch Lokalanästhetika.
Abhängig von der behandelten Region: Zur intravenösen Regionalanästhesie werden am Arm 20–40 ml einer Lösung der Konzentration 5 mg/ml appliziert, zur Leitungsanästhesie eines Fingers werden 2–4 ml einer Lösung der Konzentration 10 mg/ml gegeben.
Injektionslösungen verschiedener Konzentration. Cave: Es werden auch Injektionslösungen von Lidocain mit dem Zusatz Adrenalin angeboten, der jedoch in bestimmten Regionen (alle Akren, so z. B. Finger, Zehen, Nase, Penis) kontraindiziert ist!
Lidocain ist ein Lokalanästhetikum vom Amidtyp. Es entfaltet seine Wirkung durch die Blockierung von Natriumkanälen der Axonmembran, was die Entstehung von Aktionspotentialen und somit die Erregungsweiterleitung unterbindet.
Lidocain wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert; die Metaboliten werden renal eliminiert. Hieraus folgt eine langsamere Metabolisierung und Ausscheidung bei Patienten mit herabgesetzter Leberfunktion oder Niereninsuffizienz.
Anwendung mit dem Zusatz Adrenalin an allen Akren, bei bekannter allergischer Reaktion, AV-Block II. und III. Grades.
Systemische Nebenwirkungen treten in erster Linie in Form von kardiovaskulären und zentralnervösen Effekten auf: Am Herzen kommt es zu Bradykardien, ventrikulären Tachykardien bis zum Kammerflimmern, Überleitungsstörungen, Arrhythmien, Blutdruckabfall oder Herzstillstand. Zentralnervös kann es zu Bewusstseinsstörungen, Krämpfen und Ohnmacht kommen. Allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock sind beschrieben worden.
Wechselwirkungen sind in erster Linie bei systemischer Anwendung beschrieben worden, können prinzipiell aber auch bei der Verwendung größerer Mengen zur Lokalanästhesie vorkommen, so sind beispielsweise Wechselwirkungen mit Beta-Blockern beschrieben worden.
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