Genu valgum
Valgus knee
Mechanische Definition: Ein Genu valgum besteht, wenn die Traglinie des Beins (Mikulicz-Linie) lateral des Kniegelenkzentrums verläuft.
Anatomische Definition: Ein Genu valgum besteht, wenn die anatomische Achse von Femur und Tibia größer als 5–7° valgus ist.
Das physiologische O-Bein geht im Lauf der ersten Lebensjahre in eine X-Bein-Stellung über. Eine Valgusstellung von 5–7° ist physiologisch. Als pathologisch ist nur eine hierüber hinausgehende Valgusstellung zu werten. Besteht beim Neugeborenen eine Valgusstellung zusammen mit einer vermehrten Überstreckbarkeit, muss an eine kongenitale Kniegelenkluxation gedacht werden. Zudem kann eine Valgusstellung beim Neugeborenen Zeichen einer Hüftgelenkluxation sein. Als weitere Ursachen kommen folgende Faktoren in Betracht:
Durch die veränderte mechanische Situation kommt es zu einer Mehrbelastung des lateralen Gelenkkompartiments, was zu einem verfrühten Einsetzen von degenerativen Veränderungen führen kann. Weiterhin kann es zu Instabilitäten infolge einer unphysiologischen Zugbeanspruchung von Bändern auf der Konvexseite und zu Atrophie der Bänder auf der Konkavseite kommen.
Therapeutisch kommt als konservative Maßnahme die Anpassung einer Schuhinnenranderhöhung in Betracht. Als operative Behandlung kann eine Beinachsenkorrektur erfolgen.
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