Plexus neuritis
Nach Serumgaben, Impfungen und Infektionskrankheiten auftretende entzündliche Reaktion des peripheren Nervensystems, am häufigsten im Bereich des Schultergürtels.
Entzündliche Armplexusaffektionen: parainfektiös, postvakzinal, serogenetisch. Auftreten von Symptomen, die identisch mit der neuralgischen Schulteramyotrophie sind. Serogenetische Fälle: bevorzugt nach Tetanus- und Diphterieseren, postvakzinal nach Typhus, Paratyphus, Tollwut und Pocken, pathogenetisch am ehesten Immunkomplexvaskulitis. Bluttransfusionen und Frischzellbehandlungen wurden auch in einigen Fällen als ursächlich angesehen. Infektionskrankheiten wie Salmonellosen, Zytomegalie, infektiöse Mononukleose, Toxoplasmose, Schistosomias und gastrointestianle Infekte können auch als Auslöser dienen. Sonderform: epidemiologische Virusinfektion.
Idiopathische Beinplexusneuritis: Genese nicht bekannt, vermutlich immunologisch-allergische Prozesse.
Ein bis drei Wochen nach Impfung, Maximum fünf bis acht Tage nach Impfung oder Serumgabe mit Schmerzen und Paresen der Muskulatur, häufig allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber, Gelenkschmerzen.
Beinplexus: vorwiegend Plexus lumbalis betroffen, Schmerzen an der Oberschenkelvorderseite, Paresen der Kniestrecker, Kniebeuger und Adduktoren, Ausfall von Quadrizeps-und Adduktorenreflex; bei Befall des Plexus sacralis: Schmerzen im Gesäß und Lähmung der Gesäß- und Unterschenkelmuskulatur.
Klinisch neurologische Untersuchung, Anamnese(!);Elektromyographie/Nervenleitgeschwindigkeit: Denervierungszeichen aus Muskeln, die von mindestens zwei verschiedenen Nerven innerviert werden, paravertebrale Muskulatur ohne Denervierung; Liquoruntersuchung, Blutuntersuchung: Antikörperbestimmung.
Mononeuritis multiplex.
Symptomatisch
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