Peritendinose
Tendinopathy
Sammelbegriff für abakterielle Entzündungen einer Sehne oder Sehnenscheide im Ansatzbereich (Tendovaginitis) oder degenerative Veränderungen an Sehnenansätzen (Tendinose).
Minderdurchblutung von längeren Sehnen im mittleren Anteil (z. B. lange Bizepssehne) oder im Bereich von Engstellen oder Knochenvorsprüngen (Rotatorenmanschette bei Outlet-Impingement), auch Überlastungen durch einseitige berufliche oder sportliche Tätigkeiten (repetitive Mikrotraumata).
Schmerzen und Funktionseinbuße bei Anspannung der zugehörigen Muskulatur.
Klinik: lokaler Druckschmerz über den Sehnen, gelegentlich schmerzhafter Hypertonus der zugehörigen Muskulatur (reflektorisch); Schmerzverstärkung bei aktiver Anspannung (positiver Widerstandstest) oder passiver Dehnung; bei Tendovaginitis Knirschen auslösbar, bei Stenose im Gleitlager Schnapp-Phänomene.
Röntgen: nur im Fall von Kalkeinlagerungen (Tendinitis calcarea) entsprechende Darstellung.
Ultraschall: umschriebene Sehnenverdickung, gegebenenfalls Flüssigkeitseinlagerungen im Gleitlager.
Sehnenruptur, Myositis.
In der Regel führt konservative Behandlung zum Erfolg; operative Therapie nur in Ausnahmefällen bei chronischen Verläufen.
Ruhigstellung, Entlastung, Eisanwendung, Antiphlogistika.
Elektrobehandlung, Ultraschall; krankengymnastische Dehnung und Querfriktion zur reflektorischen Entspannung und Reduktion der Zugkräfte.
Analgetika, Antiphlogistika, lokale Kortisonanwendung streng peritendinös (Cave: Sehnenruptur!).
Nur bei chronischem Verlauf über mehrere Monate trotz intensiver konservativer Behandlung indiziert. Bei Kalkeinlagerungen oder Nekrosen lokale Exzision, bei entzündlichen Veränderungen des Gleitgewebes Paratenektomie, gegebenenfalls Sehnenstichelung zur Durchblutungsförderung.
Krankengymnastische Dehnung und Querfriktion zur reflektorischen Entspannung und Reduktion der Zugkräfte sowie Durchblutungsförderung.
In der Regel konsequente konservative Therapie über längeren Zeitraum erfolgreich; Operation nur in Ausnahmefällen.
Langwierige konservative Behandlung auch nach operativen Eingriffen erforderlich.
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