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Infraspinatustendopathie

Synonyme

Posterosuperiores Impingement; Dorsokraniales Impingement

Englischer Begriff

Infraspinatus tendinosis

Definition

Degenerative Veränderungen bzw. Überlastungssyndrom der Infraspinatussehne.

Pathogenese

Als Folge chronischer Überbelastung, gegebenenfalls in Verbindung mit Kompression durch anatomische (Outlet-Impingement) oder funktionelle (Non-outlet-Impingement) Enge entstehen ödematöse Schwellungen, Störungen der Durchblutung bis hin zur Sehnen(teil)ruptur.

Symptome

Schmerzen bei Abspreizung und/oder Außenrotation, bei oder nach sportlicher Belastung, gegebenenfalls nächtlicher Ruheschmerz.

Diagnostik

Ultraschall: Verdickung der Sehnenstruktur, hyperdense Strukturzeichnung, gegebenenfalls Ausdünnung bei Teilruptur, Fasziendoppelung mit Flüssigkeitseinlagerung als Zeichen einer reaktiven Bursitis; Kernspintomographie: Sehnenverdickung, intratendinöse Signalveränderungen, Ausdünnung, Bursitis.

Differenzialdiagnose

Tendinitis calcarea, Infraspinatussehnenruptur, reaktive Überbelastung bei primärer Schulterinstabilität.

Therapie

Konservativ; je nach Beschwerdepersistenz trotz adäquater konservativer Therapie operativ durch subakromiale Dekompression mit Débridement oder Rekonstruktion.

Akuttherapie

Eis, Antiphlogistika.

Konservative/symptomatische Therapie

Gezielte Krankengymnastik zur Kräftigung der Humeruskopfdepressoren und der skapulothorakalen Muskulatur, Propriozeptionstraining.

Medikamentöse Therapie

Antiphlogistika, gegebenenfalls subakromiale Kortisoninstillation.

Operative Therapie

Bei Vorliegen eines Outlet-Impingements endoskopische subakromiale Dekompression bzw. Bursektomie, gegebenenfalls bei Vorliegen einer Teilruptur Débridement oder Rekonstruktion der Sehne; beim Non-outlet-Impingement Angehen der Ursache, z. B. Stabilisierung.

Dauertherapie

Erhaltung der muskulären Balance zwischen Humeruskopfelevatoren und -depressoren.

Bewertung

Gezielte und ausreichend lang durchgeführte konservative Behandlung führt in den meisten Fällen zu befriedigendem Erfolg; operative Therapie in 70–80 % der Fälle erfolgreich.

Nachsorge

Kräftigung der Oberarmkopfdepressoren und der skapulothorakalen Muskulatur, Koordinationstraining.

Autor

Casper Grim

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