Kürettement; Curettage; Ausschabung
Curettage
Abtragung von nekrotischem Gewebe und von Wundauflagerungen aus einem Hohlorgan.
Chirurgisches Wunddébridement von Fistelgängen und Nekrosehöhlen sowie bei akuter und chronischer Osteomyelitis.
Bei abgekapselten entzündlichen Prozessen sollte die vollständige Entfernung angestrebt werden, um keine Aussaat der Mikroorganismen über die Blutbahn zu verursachen. Bei dem Verdacht auf Zugrundeliegen eines malignen Tumors ist nach den Grundsätzen der Tumorchirurgie zu verfahren.
Die mechanische Reinigung von Fistelgängen und Nekrosehöhlen mit dem scharfen Löffel ist eine schnelle und effektive Möglichkeit, minderdurchblutetes Gewebe zu entfernen. Gleichzeitig kommt es zu einer leichten Blutung, die dem Reinigungsprozess durch das Einschwemmen von Thrombozyten und Wachstumsfaktoren wie PDGF und Chemotaxin unterstützen. Die Belastung durch Bakterien wird deutlich verringert und die Durchblutung verbessert. Bei ausgedehnten Infektionen ist gegebenenfalls ein mehrzeitiges Vorgehen indiziert.
Abhängig vom zugrunde liegenden Krankheitsbild ist postoperativ eine systemische Antibiose indiziert. In der Regel kommt es zu einer raschen Besserung des Zustandbildes. Ist dies nicht der Fall, sollte zeitnah eine erneute Revision erfolgen.
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