Sehnenrelease
Tenolysis
Operative Lösung narbig verwachsener Sehnen von dem umgebenden Gewebe.
Sekundäre Adhäsionen der betreffenden Sehnen mit eingeschränktem oder aufgehobenem Sehnengleitverhalten nach Verletzungen (z. B. Frakturen, Verbrennungen), operativen Eingriffen (z. B. Sehnennaht) oder Infektionen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist die Ausbildung einer stabilen Hautdeckung und eine ungestörte Beweglichkeit der distal liegenden Gelenke.
Akute floride Entzündungen, kontrakte oder instabile Narben, arthrogene Kontrakturen der distal gelegenen Gelenke.
Die entsprechenden Sehnen werden freigelegt, wobei nach vorausgegangenen operativen Eingriffen die bereits vorhandene Narbe eröffnet wird. Die Sehne muss zirkulär aus dem umgebenden Gewebe befreit werden. Vernarbungen innerhalb der Sehnenscheide müssen unter weitgehendem Erhalt der Sehnenscheide gelöst werden.
Liegt nach Ausheilen einer Infektion keine reguläre Sehnenstruktur mehr vor, kann es erforderlich sein, die Sehne unter Erhalt der Ringbänder zu resezieren und einen Silikonstab als temporären Sehnenersatz einzulegen. In einer zweiten Sitzung kann dann der Silikonstab durch ein freies Sehnentransplantat ersetzt werden. Die Applikation von Kortikoiden, Antiadhäsionsgelen oder spezieller Folien kann nicht empfohlen werden.
Eine unmittelbar postoperativ beginnende Physiotherapie ist erforderlich, um das intraoperativ erreichte Gleitverhalten der Sehne zu erhalten und sekundären Vernarbungen vorzubeugen.
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