Bluterguss im Muskel
Muscle hematoma
Einblutungen in den Muskel durch Verletzung von Muskelfasern sowie Muskelgefäßen.
Zu Muskelhämatomen kommt es durch innere oder äußere Traumen, die das Muskelgewebe verletzen. Durch gleichzeitige Verletzung der Gefäße kommt es zu einer Ansammlung von Blut im Muskel bzw. innerhalb einer Muskelloge (Cave: Kompartmentsyndrom).
Anamnese. Klinische Untersuchung: Häufig ist bereits inspektorisch eine Schwellung sowie ein subkutanes Hämatom im Bereich des Muskelhämatoms sichtbar. Der lokale Tastbefund ist druckdolent und verhärtet.
Muskelfaserriss; Muskelhernie; Muskelkontusion; Muskelzerrung
Zu den wichtigsten Erstmaßnahmen zählen Entlastung, Kälteapplikation und Anlegen eines Kompressionsverbands mit einem Druck von ca. 85 mm Hg. Wenn möglich Hochlagerung.
Gegebenenfalls Punktion des Hämatoms unter Sonographiekontrolle. Gegebenenfalls zunächst Hämatomverflüssigung durch Verabreichung von Plasminogenaktivator (Actilyse).
Ruhigstellung der Muskulatur in den ersten Tagen. Unterstützend haben sich rückflussfördernde Massagetechniken sowie physikalische Behandlungen wie Iontophorese und Ultraschall bewährt.
Muskelrelaxantien und gegebenenfalls fibrinolytische Enzyme.
Akut bei Verdacht auf ein Kompartmentsyndrom: Entlastung durch Spalten der Muskelfaszien. Bei Vorhandensein größerer Muskelrisse kann das Muskelhämatom ausgeräumt und die Muskelfasern adaptiert werden.
Das Muskelhämatom heilt in der Regel komplikationslos. Wichtig ist es, ein Kompartmentsyndrom frühzeitig zu erkennen und entsprechend operativ zu behandeln, um Muskelnekrosen zu vermeiden.
Langsame Wiederaufnahme der Aktivität. Durchführung isometrischer sowie isokinetisch-dynamischer Übungen mit zunächst geringer Intensität. Die Belastung sollte langsam gesteigert werden.
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