Schulterverrenkung, Diagnostik; Schulterluxation, Diagnostik
Diagnosis of shoulder dislocation; Diagnosis of shoulder instability
Klinische und apparative Diagnostik der Schulterinstabilität.
Klinische Diagnostik
Akute komplette Luxation: schmerzhafte Bewegungseinschränkung, leere Pfanne und meist nach ventral, seltener nach dorsal verschobener Humeruskopf tastbar.
Habituelle oder rezidivierende Luxationen, Subluxationen, Instabilitäten geringeren Ausmaßes:
Röntgen
Akute komplette Luxation: in der anterior-posterioren Aufnahme bei vorderer Luxation Verschiebung des Kopfs nach medial und kaudal, leere Pfanne. Cave: Bei hinteren Luxationen keine Verschiebung des Kopfs nach kaudal; Kopfkontur verläuft häufig noch parallel zum vorderen Pfannenrand, wird aber durch den hinteren Pfannenrand überdeckt. Aus diesem Grund immer Röntgenaufnahme in der zweiten Ebene erforderlich (streng axial, Y-Aufnahme etc.)!
Habituelle oder rezidivierende Luxationen, Subluxationen, Instabilitäten geringeren Ausmaßes: Darstellung von knöchernen Verletzungen (Pfannenrandfraktur, Hill-Sachs-Delle) streng axiale Aufnahme, Pfannenprofilaufnahmen (z. B. Hermodsson, West-Point-View); gegebenenfalls Spezialaufnahmen zur Darstellung individueller Ursachen (angeborene Dysplasien des Glenoids, Torsionsfehler des Humerus etc.) erforderlich.
Computertomographie
Exakte Darstellung knöcherner Läsionen, gegebenenfalls auch dreidimensional.
Kernspintomographie
Darstellung von Weichteilläsionen (Kapsel-Labrum-Läsion, SLAP (superior labrum anterior to posterior)-Läsion); sichere Beurteilung jedoch nur bei Vorliegen von intraartikülärer Flüssigkeit (z. B. Einblutung nach frischer Luxation); Ansonsten Kontrastmagnetresonanztomographie mit intraartikulärer Flüssigkeitsinstillation empfohlen, am besten in Außenrotationshaltung des Arms (bessere Differenzierung von laxer Kapsel mit regulärer Insertion und ALPSA-Läsion möglich; Zug auf Bizepssehneninsertion lässt abgerissene Labrumanteile abheben).
Arthroskopie
Exakteste Darstellung der intraartikulären Läsionen, sollte aber heutzutage nicht mehr als rein diagnostische Maßnahme, sondern immer in Kombination mit einer in gleicher Narkose angeschlossenen arthroskopischen oder offenen operativen Stabilisierung erfolgen.
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