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Codein

Synonyme

Kodein

Handelsnamen

Dicodid, Paracodin, Optipect

Anwendungsgebiete/Indikationen

Stärkere Schmerzen, die auf peripher wirkende Analgetika nicht ansprechen. Von manchen Schmerztherapeuten wird der Einsatz von Codein zur Analgesie kritisch gesehen: Mischpräparate sind generell schlechter steuerbar, und da durch Bioaktivierung im Organismus letztlich Morphium entsteht, kann auch gleich diese Substanz verabreicht werden. Auch die antitussive Wirkung ist differenziert zu betrachten: In der Regel ist das Abhusten ein notwendiger und nützlicher Vorgang bei Erkrankungen der Atemwege; daher sollte die Gabe von Codein nur bei quälendem Reizhusten und dann abends erfolgen.

Dosierung

100–200 mg/Tag in der Schmerztherapie.

Darreichungsformen

Tabletten, Säfte. Codein wird in analgetischer Absicht selten allein gegeben, sondern liegt als Bestandteil von analgetischen Mischpräparaten vor.

Wirkmechanismus

Codein wird im Organismus durch Demethylierung zu Morphium metabolisiert und wirkt wie dieses an Opioidrezeptoren des Nervensystems. Es entfaltet eine analgetische und antitussive Wirkung.

Pharmakokinetik

Rasche und fast vollständige enterale Resorption und damit gute Bioverfügbarkeit.

Kontraindikation

Supraventrikuläre Arrhythmien, Schwangerschaft, Leberfunktionsstörungen, obstruktive Lungenerkrankungen, erhöhter Hirndruck.

Nebenwirkungen

Es gilt das Nebenwirkungsspektrum der Opioide: Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Schwindel, Benommenheit.

Wechselwirkungen

Die Demethylierung und dadurch die Bioaktivierung des Codeins werden durch Chinidin, Antidepressiva und Neuroleptika gehemmt, was die Wirkung des Codeins abschwächt.

Autor

Nils Hailer

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