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Hüftgelenkpunktion

Definition

Einstich einer Hohlnadel (Kanüle) in das Hüftgelenk, gegebenenfalls unter Sonographie- oder Bildwandlerkontrolle zur Gewinnung von Gelenkflüssigkeit oder Einbringen von Medikamenten.

Indikation

Diagnostisch: Gewinnung von Gelenkflüssigkeit zur Differentialdiagnose unklarer Arthritiden (chronische Polyarthritis, aktivierte Arthrose, Gicht, Infektion), Arthrographie.

Therapeutisch: Injektion von Medikamenten (Lokalanästhetika, Steroide, Hyaloronsäure), Hämatomentlastung, Ergussentlastung.

Kontraindikation

Arthritis, Blutungsneigung, Hautschäden oder -erkrankungen in der Umgebung der Punktionsstelle.

Durchführung

Aufklärung des Patienten, streng aseptische Kautelen mit üblicher Lagerung, Hautdesinfektion und sterilem Abdecken, mit überlanger Kanüle (19/21G). Ventraler Zugang: Puls der A. femoralis soll 2 cm medial der Punktionsstelle liegen. Lateraler Zugang: Oberschenkel abduziert und innenrotiert, Trochanterspitze tasten, Punktionsrichtung senkrecht zur Unterlage. Medial-distaler Zugang: Rückenlage, Oberschenkel abduziert und außenrotiert, Punktion im Mittelpunkt der Falte zwischen Gesäß und Oberschenkel.

Sonographie- oder Bildwandlerkontrolle: korrekte Lage der Kanüle 1 cm medial der Schenkelhalsmetaphyse, gegebenenfalls Kontrolle mit Kontrastmittel.

Injektion von Medikamenten oder Gewinnung von Gelenkflüssigkeit.

Nachbehandlung

Instruktion des Patienten: bei auftretenden Beschwerden sofortige Wiedervorstellung.

Autor

Kirstin Richter

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