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U-Longuette

Synonyme

U-Gipsschiene

Definition

Gipsschiene in U-Form zur Ruhigstellung von insbesondere Kalkaneusfrakturen oder passiver Reposition durch Aushängen von proximalen Humerusfrakturen (Epaulettengips).

Indikation

Die U-Longuette findet ihren Einsatz zur primären Ruhigstellung von Kalkaneusfrakturen und passiver Reposition durch Aushängen von Humerusschaftfrakturen.

Durchführung

Zur Anfertigung von U-Longuetten werden keine Gipsbinden, sondern Gipslonguetten verwendet. Zum Hautschutz wird Schlauchmull oder Schlauchgaze angewendet, die sowohl proximal als auch distal etwas länger gewählt werden sollten. Mit lockeren Windungen wickelt man anschließend zur Polsterung Baumwollwatte zirkulär an. Grundsätzlich gilt: „So dünn wie möglich, so dick wie nötig!“ Besonders druckgefährdete Stellen sollten extra gepolstert werden, um Druckschäden zu vermeiden. Die Oberarm-U-Longuette soll, bei 90° flektierten Ellenbogengelenk von der Axilla, um das Ellenbogengelenk herum bis zum Akromioklavikulargelenk reichen. Die Gipslonguette wird dabei doppelt genommen, also acht Schichten, wobei die Breite der Oberarmstärke angepasst wird; sie sollte sich ventral und dorsal nicht überlappen. Die Gipslonguette wird abgemessen und ziehharmonikaähnlich gefaltet und so in ca. 20°C warmes Wasser getaucht. Überschüssiges Wasser wird leicht ausgedrückt. Mit einer elastischen Binde wird sie dann U-förmig an den Oberarm anmodelliert. Nach ähnlichem Schema wird die Unterschenkel-U-Longuette angefertigt. Das Fußgelenk ist hierbei in Neutralstellung. Die U-Longuette wird von medial, ca. drei Fingerbreit distal des Gelenkspalts beginnend, um die Ferse herum nach lateral geführt und ebenfalls locker angewickelt und anmodelliert. Lateral reicht sie bis ca. drei Fingerbreit unterhalb des Gelenkspalts. Die Gipslonguette sollte sich ventral und dorsal nicht überlappen.

Nachbehandlung

Bei Beschwerden muss der U-Gips entweder neu gepolstert oder/und aufgeweitet, eventuell gewechselt werden.

Autor

Rolf Haaker

Email: r.haaker@khwe.de
http://www.khwe.de
https://www.klinik-bewertungen.de.../erfahrung-mit-st-vincenz-hospital-brakel
Prof. Dr. R. Haaker
CA der Klinik für Orthopädie,
Rheumatologie, Traumatologie
Schwerpunkte: Primär- und Wechselendoprothetik,aller großen Gelenke; Fuß-, Kinder-, Rheumaorthopädie
Sportverletzungen, Wirbelsäulenerkrankungen

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