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Wirbelsäule, entzündliche Erkrankungen

Beschreibung

Prinzipiell lassen sich die Infektionen der Wirbelsäule je nach Art der Erreger in unspezifische und spezifische Infektionen unterscheiden. Die spezifische Infektion der Wirbelsäule wird stets, die unspezifische meist durch eine hämatogene Keimaussaat aus einem wirbelkörperfernen, primären Infektionsherd (z. B. Urogenitaltrakt, Zahnwurzelentzündungen) verursacht. Spezifische entzündliche Veränderungen werden z. B. durch das Mycobakterium tuberculosis und die unspezifische entzündlichen Erkrankungen z. B. Streptokokken, Escherichia coli oder MRSA hervorgerufen.

Bei immunsupprimierten Patienten muss jedoch auch an andere Krankheitserreger wie Pilze, Viren, Reckettsien, Spirochäten oder Protozoen gedacht werden.

In Abhängigkeit von der Lokalisation unterscheidet man die Diszitis von der Spondylodiszitis und der Spondylitis sowie den spinalen epiduralen Abszess. Die Therapie kann vor allem bei Frühformen der entzündlichen Erkrankungen ohne weitere knöcherne Destruktionen bzw. neurologische Ausfälle konservativ mittels antibiotischer Behandlung erfolgen. Hier ist ein Erregernachweis z. B. durch eine Wirbelpunktion mit nachfolgender Resistenzaustestung von Vorteil. Ebenfalls sollte eine konsequente Ruhigstellung des betroffenen Wirbelsäulenabschnitts erfolgen. Bei Versagen der konservativen Therapie bzw. Fortschreiten der entzündlichen Veränderungen besteht die Indikation zur operativen Therapie. Hierbei wird der komplette entzündliche Prozess ausgeräumt. Letztendlich stellt, mit Ausnahme des epiduralen Abszesses, die Fusion des betroffenen Segmentes die Methode der Wahl dar.

Autor

René Hartensuer

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