Contusio muscularis; Muskelprellung
Muscle contusion
Verletzung der Muskulatur durch direkte stumpfe Gewalteinwirkung.
Durch direkte stumpfe Gewalteinwirkung kommt es lokal zu einer Muskelhämatombildung.
Bei einer Muskelkontusion kommt es unmittelbar nach dem Trauma zu lokalem Schmerz und Verhärtung sowie zu Bewegungseinschränkung der betroffenen Muskulatur.
Die Diagnose wird klinisch anhand des Unfallhergangs und der Symptomatik gestellt (Cave: Kompartmentsyndrom, insbesondere im Bereich des Unterschenkels und Unterarms).
Kompartmentsyndrom; Muskelfaserriss; Muskelriss
Zu den wichtigsten Erstmaßnahmen zählen Entlastung, Kälteapplikation und Anlegen eines Kompressionsverbands mit einem Druck von ca. 85 mm Hg. Wenn möglich Hochlagerung.
Ruhigstellung der Muskulatur in den ersten Tagen. Unterstützend haben sich rückflussfördernde Massagetechniken sowie physikalische Behandlungen wie Iontophorese und Ultraschall bewährt. Je nach Ausmaß der Schädigung und Schmerzlage kann nach drei bis fünf Tagen mit vorsichtigem Dehnen und isometrischem sowie isokintetisch-dynamischem Training mit geringer Intensität begonnen werden. Die Belastung sollte langsam gesteigert werden. Lokale Wärmeapplikation ist in dieser Phase oft hilfreich. Tiefgreifende Massagetechniken sind wegen der Gefahr der Bildung einer Myositis ossificans kontraindiziert. Die Rehabilitationszeit hängt von dem Ausmaß und der Lokalisation der Schädigung ab und beträgt ungefähr ein bis fünf Wochen.
Abschwellende Salbenverbände, ggf. nicht-steroidale Antiphlogistika (z. B. Diclofenac 50 mg) sowie Muskelrelaxantien und gegebenenfalls fibrinolytische Enzyme.
Akut bei Verdacht auf ein Kompartmentsyndrom Entlastung durch Spalten der Muskelfaszien.
Training der intramuskulären und intermuskulären Koordination. Vorsichtiges Dehnen.
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