Springer-Verlag
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z 0-9

Extrapyramidale Syndrome

Englischer Begriff

Extrapyramidal symptoms

Definition

Störungen von Muskeltonus und Bewegungsablauf bei Erkrankungen des außerhalb der Pyramidenbahnen gelegenen Nervensystems.

Vorkommen

Neurodegenerative ZNS-Erkrankung, pathologische Ablagerung von Substanzen, zerebrovaskuläre Erkrankungen, Intoxikationen. Man unterscheidet hyperkinetische hypotone Formen mit Symptomen wie Hyperkinesen, Tremor, Spasmen, Athetose, Chorea, Ballismus, Akathisie und Torsionsdystonie von hypokinetischen rigiden Formen mit Symptomen wie Hypokinese und Rigor (Vorkommen beim Parkinson-Syndrom oder z. B. bei der Hallervorden-Spatz-Erkrankung).

Diagnostik

Klinische Untersuchung, Magnetresonanztomographie, neurophysiologische Untersuchungen (evozierte Potentiale).

Therapie

Aufgrund der Verschiedenheit der Syndrome keine allgemeine Therapieempfehlung möglich.

Konservative/symptomatische Therapie

Physiotherapie

Medikamentöse Therapie

Bei Spastik: Medikamente zur Reduktion des Muskeltonus; bei Tics, Dystonien, Chorea, Ballismus: Medikamente zur Unterdrückung der unwillkürlichen Bewegungen; bei Hypokinese: z. B. Dopaminergika.

Bewertung

Je nach Therapierbarkeit der Grunderkrankung teilweise gute Prognose, z. B. besteht bei der Parkinson-Erkrankung keine Einschränkung der Lebenserwartung. Ein nach Infarkt einsetzender Ballismus sistiert oft spontan. Die Huntington-Erkrankung führt innerhalb von 10–15 Jahren zum Tode.

Autor

Iris Reuter

Anzeige

© Springer 2017
Powered by kb-soft