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Mobilisierung, Redression

Definition

Nicht-invasives Verfahren zur Korrektur von Gelenkfehlstellungen oder Fehlwachstum.

Indikation

Das Verfahren der Redression wird angewendet bei der Behandlung von Klumpfüßen, bei Gelenkfehlstellung durch Kontrakturen, beispielsweise bei Patienten mit spastischer Zerebralparese oder Arthrogrypose. Auch die Skoliosebehandlung durch Korsett ist eine Redressionsbehandlung.

Kontraindikation

Die Redression verlangt manuelle als auch apparative Anwendungen, wodurch die Haut stark beansprucht werden kann. Nicht ausgeführt werden sollte daher eine Redressionsbehandlung bei schlechten Hautverhältnissen, Wunden und Wundinfektionen. Auch Krankheitsbilder, die mit polyneuropathieähnlichen Symptomen einhergehen, sprechen gegen den Einsatz der apparativen Redression, da ein eventuelles Scheuern oder Drücken von Gips oder Schienen nicht entsprechend wahrgenommen werden kann und die Patienten dadurch schlecht heilende Dekubiti entwickeln können.

Durchführung

Je nach Indikation der Redressionsbehandlung wird das Gelenk bzw. die kontrakte Muskulatur mit manuellen Techniken wie Traktion und Friktion behandelt und somit beweglicher gemacht. Es wird gegen die freie und gegen die eingeschränkte Bewegungsrichtung gearbeitet. Um den Therapieerfolg der manuellen Redression sicherzustellen, wird im Anschluss daran das Gelenk mit einer Schiene oder einem Gips (siehe Gips, redressierender) in die maximal erreichbare Position fixiert. Durch wiederholte Anwendungen wird so schrittweise der Bewegungsumfang vergrößert. Insbesondere bei Patienten mit spastischer Zerebralparese können Injektionen mit Botulinumtoxin in die kontrakte Muskulatur die Redressionsbehandlung unterstützen.

Nachbehandlung

Nach erfolgreicher Mobilisierung durch Redression muss das Ergebnis (oft lebenslang) gesichert werden. Das bedeutet, dass die Patienten selbst so genannte Dehnübungen in Eigentraining fortsetzen und eventuell weiterhin ein Tragen von Nachtschienen notwendig bleibt.

Autor

Rolf Haaker

Email: r.haaker@khwe.de
http://www.khwe.de
https://www.klinik-bewertungen.de.../erfahrung-mit-st-vincenz-hospital-brakel
Prof. Dr. R. Haaker
CA der Klinik für Orthopädie,
Rheumatologie, Traumatologie
Schwerpunkte: Primär- und Wechselendoprothetik,aller großen Gelenke; Fuß-, Kinder-, Rheumaorthopädie
Sportverletzungen, Wirbelsäulenerkrankungen

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