Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Sequestration; Sequestrierung; Dissecatio
Sequestration
Avitale Knochenanteile, die nach einem Trauma oder einer Operation aus dem Weichteilverbund gelöst wurden und zeitweilig von der Ernährung ausgeschlossen sind und sich sekundär infizieren. Sie sind der ideale Nährboden für die weitere Ausbreitung der Erreger, die sich im Sequester einer Antibiotikatherapie und der körpereigenen Immunabwehr entziehen können.
Chronische Osteomyelitis, akute Osteomyelitis, Osteitis nach Trauma oder Operation.
Präoperativ ist die Durchführung umfassender Diagnostik zur Abschätzung des Ausmaßes der Sequestrierung notwendig. Nativradiologisch behält das sequestrierte Knochenareal die ursprüngliche Knochendichte, während die Umgebung transparenter wird, und es verbleibt eine scharfe Abgrenzung der Knochenkanten gegen die Umgebung. Kernspintomographisch ergeben Knochensequester unabhängig von der gewählten Untersuchungssequenz kein Signal.
Chirurgisch durch Sequestrotomie.
Um eine Beruhigung der Knocheninfektion zu erreichen, ist es unabdingbar, 100% des sequestrierten Knochens zu entfernen, da auch kleine Restsequester die Infektion weiter unterhalten können.